Schlaf kann auch der Weg zu Produktivität sein
Im Rahmen des Westend-Jahresthemas 2025 „Erschöpfung“ steht am kommenden Freitag eine Vernissage zum Ausstellungsprojekt „slöp kapritschos“. Die Vernissage ist am 19. Dezember um 19 Uhr. Schlaf (slöp) kann lustvolle Unverfügbarkeit sein, wie im obigen Zitat: ein Abwenden von äußeren Anforderungen und ganz-für-sich-selbst-sein. Erkann aber auch als Weg zu optimaler Lebens- und Erlebnisproduktivität in einer geschäftigen Welt dienen. In diesem Projekt wurden Menschen zu ihren Sichtweisen auf das Thema befragt und ihre Antworten zu diesem Thema in Wort und Bild gesammelt. Einige dieser Beiträge sind nun in der Ausstellung zu sehen und zu lesen. Zitate sind ebenso zu finden wie Fotos oder Hinweise auf Artikel oder kunsthistorische Beispiele. Lebendig wird die Ausstellung vor allem durch die Zeichnungen und Skulpturen, die sich auf die eingereichten Beiträge beziehen und den Kern der Ausstellung bilden.
Skulpturen und Schlaf
Ein Bildbeispiel wäre der „Koala“: Ein via Mail eingereichter Beitrag war die Aussage: „Bei Schlaf muss ich sofort an Koalas denken, die schlafen doch immer.“ Diese Anregung animierte die Künstlergruppe „Carl, Joris und das Schaf“ dazu, gemeinsam einen Koala zu zeichnen, den Markus Keuler dann in eine Skulptur übersetzte.
Das nächste Beispiel wäre das „Nilpferd“: Zu der kooperativen Zeichnung eines schlafenden Nilpferds entstand in der Schreibwerkstatt des Vereins 21hoch3 ein Text von Joris Tünnermann über ein Nilpferd, das schlafend in den Urlaub fliegt. „Nach Kada.“ Dort finden unglaubliche Dinge statt, wie „schlaffahrradfahren“. Diese Wortschöpfung findet sich in der Ausstellung nicht nur als Text, sondern auch in der Skulptur eines Faultiers wieder, dass auf dem Geländer im Foyer der Kulturwerkstatt Westend „Schlaffahrrad fährt“.
Nächstes Beispiel „schlafendes Jesuskind“: Der nach spontanen Assoziationen zum Thema „Schlaf in der Kunst“ angefragte Kunsthistoriker Dr. Arie Hartog antwortete (in der Tat spontan) mit einer ganzen Reihe an Stichworten, von denen einige zu Ausgangspunkten für kooperative Zeichnungen wurden. Für das Motiv des schlafendes Jesuskindes wählten die Künstler ein Gemälde des barocken spanischen Malers Murillo. In einem Feld zwischen Chaos und Natürlichkeit wuchsen so die Exponate für diese Ausstellung. Die entstandenen Arbeiten spiegeln diesen Prozess und sind alles andere als einschläfernd: spannend.
Die Ausstellung in der Kulturwerkstatt Westend – bis Februar
Das Ausstellungsprojekt wurde vom Holzbildhauer Markus Keuler geleitet. Zu sehen ist die Ausstellung vom 19. Dezember bis 20. Februar 2026 in den Westend-Öffnungszeiten: Mo. – Do. 9 – 12 Uhr und 14 – 18 Uhr, sowie Fr. 9 – 12 Uhr. In der Zeit zwischen dem 22. Dezember und 4. Januar ist das Westend (Waller Heerstraße 294) allerdings geschlossen.





