boeller-foto-Kola-Pixabay böller Polizei Feuerwehr Tierschutz Tierquälerei Trauma Krieg Verletzte Unbeteiligte, Angriffe auf Helfer, Polizei und Feuerwehr, Tierquälerei, Müll und Luftverschmutzung : Dies und mehr verursachen private und illegale Böllerei - neben Spaß. Foto: KoLa /Pixabay
PRO & CONTRA

Braucht Bremen ein Böllerverbot?

Von
Das denken Linke und CDU über Lärm, Luftverschmutzung, Tierschutz, Angriffe auf Feuerwehr und Polizei

Pro

Nelson Janßen
Innenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft

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Foto: Die Linke, Bremen

Was für die einen ein kurzer Silvesterspaß ist, ist für viele Beschäftigte in den Notaufnahmen, bei der Feuerwehr und im Rettungsdienst jedes Jahr eine echte Belastungsprobe. Viele ältere Menschen, Familien oder Menschen mit Haustieren wünschen sich schon lange eine bessere Regulierung des privaten Feuerwerks. Über zwei Millionen Menschen haben eine Petition für ein „Böllerverbot“ unterzeichnet und laut Forsa befürworten 59 Prozent ein solches Verbot. Feuerwerk führt zu einer hohen Feinstaub- und Lärmbelastung, Tiere werden erheblich gestört und für viele traumatisierte Menschen sind die Tage rund um den Jahreswechsel eine große, psychische Belastung. Wir als Linksfraktion in Bremen fordern deshalb seit Jahren mehr Spielräume der Kommunen für die Regulierung des Feuerwerks – und auch die Linke im Bundestag hat diese Forderung erst kürzlich mit einem Antrag eingebracht. Gleichzeitig gehört für viele Menschen ein Feuerwerk an Silvester einfach dazu. Wir wollen deshalb kommunale Feuerwerke oder Lichtershows etablieren, so wie sie es in anderen Ländern längst erfolgreich gibt.

 

Contra

Marco Lübke
Innenpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Bremen

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Foto: CDU Bremen

Natürlich gibt es Gründe zur Sorge: Angriffe auf Einsatzkräfte, Menschen, die unter dem Lärm leiden, und Tiere, die wir schützen wollen. Doch all das spricht für kluge Regeln, nicht für den Totalverzicht.
Seit einigen Jahren gilt in Bremen bereits eine Einschränkung für privates Feuerwerk in der Silvesternacht: so sind Böller am Rathaus, dem Roland und in Bremerhaven rund um den Zoo am Meer in einem Umkreis von 150 Metern verboten. Genauso in der Nähe von Alten- und Pflegeheimen. Das ist gut so.
Und es ist auch ganz klar: Wer Grenzen überschreitet, gehört sanktioniert.
Ein Komplettverbot dagegen träfe oftmals die Falschen. Familien, die friedlich ein paar Raketen für die Kinder im Garten zünden wollen, müssen verzichten, weil wenige Chaoten randalieren. Dazu kämen wirtschaftliche Schäden für Händler und Hersteller.
Auch wäre ein Totalverbot kaum durchzusetzen, ein Verbot, das keiner kontrollieren kann, untergräbt Vertrauen. Und es birgt Risiken: Illegale oder selbstgebaute Böller würden zunehmen.

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