Neue Pläne für den Grünzug West Der Grünzug West, hier mit Bronzemann in Höhe Moorstraße, gilt vielen als grüne Lunge des Stadtteils. Große Teile des Grünzuges sollen jetzt umgestaltet und aufgewertet werden. Foto: Schlie
Grünanlage

Neue Pläne für den Grünzug West

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Aufwertung von Plätzen und Straßenquerungen: Eine Architektin stellte ihre Entwürfe für die Grünanlage vor.

Im Grünzug West sollen sich alle Menschen gern treffen, aufhalten und aktiv werden. Als grünes Rückgrat von Gröpelingen verbindet diese öffentliche Grünanlage die drei Stadt- beziehungsweise Ortsteile Walle, Gröpelingen und Oslebshausen. Die Rede ist vom Grünzug West, angelegt auf einer ehemaligen Bahntrasse. „Für die Anwohnenden in Gröpelingen ist er einer der wichtigsten grünen Freizeit- und Erholungsräume im Quartier. Als ‚Grüne Lunge‘ bietet er zudem einen klimatischen Ausgleichsraum für Mensch, Flora und Fauna. Die Gestaltung des Grünzugs ist maßgeblich durch seine Geschichte als ehemalige Bahnverbindung zwischen Gröpelingen und Bremerhaven geprägt“, erklärte Gunda van der Velde von der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft.

Die Aufenthaltsqualität im Grünzug West erhöhen

Die Landschaftsarchitekten von bgmr sind mit der Entwicklung dieses Areals beauftragt. Landschaftsarchitektin Lisa Reis präsentierte den Entwurf jetzt in der Sitzung der Fachausschüsse Bau, Umwelt, Verkehr des Beirates Walle und Verkehr, Umwelt und Häfen des Beirates Gröpelingen vor. Demnach sind die Themen und Ziele: Mobilität, Orientierung, Aufenthaltsqualität, Spiel und Sport, Biodiversität erhöhen und Klimaresilienz stärken durch Pflanzeneinsatz und Starkregenvorsorge. „So wollen wir die Wegeführung optimieren, ein Informations- und Orientierungssystem entwickeln und die Identität des Grünzugs stärken“, erläuterte Reis. Zugleich sieht der Plan vor, Ausstattungselemente aufzuwerten und zu ergänzen.

Eine Info-Fahrradtour durch den Grünzug West

Im vergangenen Jahr gab es mehrere Beteiligungsformate der Öffentlichkeit. Dazu zählte die Parkwerkstatt. „80 Bürger haben daran teilgenommen und es gab 62 Beiträge“, berichtete die Landschaftsarchitektin. Zudem gab es Info-Stände sowie eine Info-Fahrradtour durch den Grünzug. Als Ergebnisse der Beteiligung ergaben sich unterschiedliche Meinungen zu den genannten Themen und Zielen. Eine Äußerung zur Mobilität war der „Wunsch nach mehr Verkehrssicherheit: Einsichtigkeit, Fuß- und Radweg verbreitern“. Bezüglich der Orientierung wünschten sich viele „Piktogramme auf dem Boden“. Und mehr „Spielflächen für Kleinkinder und ältere Kinder“ sollen entstehen. Berücksichtigt wurden bei der Planung Piktogramme auf dem Boden, Verkehrsberuhigung für schnelle Radfahrer sowie Spielplätze für alle Generationen.

Fünf Plätze im Grünzug West sollen aufgewertet und Wegeführung verbessert werden

„Verknüpft sollen im Quartier der Bauernbrunnen, der Skulpturengarten, der Pergolaplatz, der Spielplatz Stoteler Straße, der Platz am Bronze Man und die Große Schaukel“, führte Lisa Reis aus. Der Entwurf sieht eine Aufwertung von fünf Plätzen, drei Spielbereichen, neun Straßenübergängen, Wegbereichen, Wegeleit- und Orientierungssystem und Ausstattungselementen vor. „So soll zum Beispiel der Bauernbrunnen, der Platz an der JVA, Am Kammerberg, der Pergola Platz und auch der Eingang Grünzug Waller Park neu gestaltet werden.“

Gegenwärtig wird der Grünzug überwiegend als Transitraum für Fahrradfahrende und auch Fußgängern genutzt, während sportliche Aktivitäten, Verweilen, Picknick und Spiel weniger verbreitet sind. Diese Nutzungsaufteilung spiegelt sich auch in den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung wider. „Im Rahmen des entwickelten Freiraumkonzepts sollen Plätze, Wegeführungen verbessert, einheitliche Ausstattungselemente wie Sitzbänke ergänzt, Spielgeräte hinzugefügt und Orientierung im Grünzug geschaffen werden“, skizzierte Gunda van der Velde.

900 Bäume, viele Strauchflächen und Blühwiesen

Die Bestandsvegetation beinhaltet: Strauchflächen, 900 Bäume, 100 Quadratmeter Rasenflächen und die gesamte Vegetation. „Es sollen neue Blühwiesen, Obstbäume sowie Strauchflächen und essbare Sträuche angelegt werden“, stellte Lisa Reis vor. Blühgehölz auf Plätzen wie am Eingang Gröpelinger Heerstraße, Am Kannenberg sowie Alter Winterweg sollen entstehen. Orientierung soll durch neue Beschilderung an Bestandsleuchten erfolgen. „Geschwindigkeitsdämpfende Maßnahmen sollen durch visuelle Hinweise erfolgen wie Piktogramme, Betonsteinpflaster und Platzflächen.“

Die geplanten Streuobstwiesen kommen der Bevölkerung zugute

Arndt Overbeck (CDU) zeigte sich begeistert: „Der Entwurf sieht ganz toll aus. Doch, wie sieht es in zwei Jahren aus, wenn der Grünzug West fertiggestellt ist, wird er nachhaltig gestaltet?“ Dazu Reis: „ Ja, das Konzept ist auf jeden Fall nachhaltig.“ Besonders positiv bewertete Dieter Winge (Die Linke) die vorgesehenen 7.500 Quadratmeter Blühstreifen, die naturnahen Bepflanzungen sowie die geplanten Streuobstwiesen: „Das kommt der Bevölkerung direkt zugute. Eine Kooperation mit dem BUND wäre gut, da dort eine große Expertise bei der Auswahl alter, regionaler, einheimischer Apfel- und weiterer Obstsorten besteht.“ Alexander Becker (Bündnis 90/Die Grünen) betonte: „Die Aufenthaltsqualität zu verbessern, kann nicht schlecht sein. Dafür Geld auszugeben, ist sehr gut.“ Auch die anderen Ausschussmitglieder begrüßten den Entwurf zum Grünzug West. Am Ende stimmten die beiden Fachausschüsse einstimmig der vorgelegten Planung zu.

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