Der neue Blitzer-Anhänger des Landkreises entfaltet, falls man ihn denn sieht, eine beeindruckende Wirkung. Massiv gebaut und mit viel moderner Technik ausgestattet, handelt es sich um einen in Tarnfarben gehaltenen Anhänger, der ein wenig an einen kleinen Panzer erinnert.
Anschaffung rechnet sich schnell
Die Anschaffung, Kostenpunkt: zirka 225.000 Euro, soll sich schnell rechnen. „Kein halbes Jahr“ soll es dauern, bis sich der Blitzer amortisiert hat, so Dezernent Dominik Vinbruck bei der Vorstellung des Geräts.
Bislang setzte der Landkreis auf drei mobile Blitzgeräte, die für mehrstündige Einsätze an wechselnden Standorten aufgebaut werden. Die Tempomessungen müssen dabei stets von mindestens einer, in besonderen Situationen von zwei Personen, direkt vor Ort überwacht werden.
Das Konzept gilt als Erfolg: Autofahrerinnen und Autofahrer im Landkreis müssen jederzeit und an nahezu jeder Stelle damit rechnen, dass ihre Geschwindigkeit kontrolliert wird. Damit trägt die mobile Überwachung maßgeblich zur Verkehrssicherheit in der Region bei.
Osterholz setzt auf mobile Verkehrsüberwachung
Mit diesem Ansatz unterscheidet sich der Landkreis deutlich von vielen anderen Kommunen, die auch auf stationäre Blitzer setzen. Zwar können fest installierte Anlagen den Verkehr rund um die Uhr überwachen und so einen spürbaren Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Doch weil ihr Standort den meisten Verkehrsteilnehmenden schnell bekannt ist, wirkt die Geschwindigkeitsdisziplin häufig nur wenige Meter vor dem Gerät.
Wirklich sinnvoll sind solche Anlagen daher vor allem an ausgewiesenen Unfallschwerpunkten, an denen überhöhte Geschwindigkeit nachweislich ein Problem darstellt. Solche Stellen gibt es im Landkreis jedoch nicht, so die Verwaltung.
Mittlerweile stehen teilstationäre Blitzer zur Verfügung, die die Vorteile mobiler und stationärer Messungen miteinander verbinden. Diese Geräte können rund um die Uhr und über mehrere Tage hinweg an einem Standort betrieben werden.
Gleichzeitig benötigen sie deutlich weniger Personal als klassische mobile Messwagen – erforderlich sind im Wesentlichen nur der Auf- und Abbau sowie regelmäßige Kontrollen vor Ort. Um ein solches Gerät handelt es sich bei der neuen Anschaffung des Landkreises.
Videoaufzeichnung soll Beschädigung verhindern
Ein weiterer Vorteil des Geräts: Der Anhänger bemerkt durch Sensoren, wenn sich jemand nähert. Sollte eine Person an den Blitzer herantreten, wird eine Rundum-Videoaufzeichnung aktiviert. Das Video wird direkt ins Internet übertragen und für 48 Stunden in der sogenannten Cloud gespeichert.
Dies soll dafür Sorge tragen, dass der Apparat nicht beschädigt wird. Bei der Vorstellung berichtete die Verwaltung von einem Fall in einem nahe gelegenen Landkreis, wo ein Blitzeranhänger gezielt gesprengt wurde. Doch auch vor Verunstaltungen soll das System schützen.







