Ginge es nach Niklas Stark, dann wäre der mediale Fokus schon Anfang der Woche voll auf die anstehende Partie des SV Werder beim FSV Mainz 05 (Sonntag, 17.30 Uhr) gerichtet gewesen. War er aber nicht.
So drehten sich sich sämtliche Fragen in der Medienrunde zum Auftakt der Trainingswoche ausschließlich um die längst vergangene Partie gegen Borussia Dortmund oder vielmehr das Rauschen im Blätterwald, das Marco Friedl und Marvin Ducksch mit ihren Äußerungen zur Transferpolitik der Bremer losgetreten hatten.
Stark will über Mainz reden
Nach sechseinhalb Minuten war es der erfahrene Abwehrspieler dann leid und ebenso höflich wie genervt regte er an, doch mal Fragen zur bevorstehenden Aufgabe in Mainz zu stellen. Zuvor nutzte er die Gelegenheit, um seine Interpretation der Dinge kund zu tun: „Wenn man unzufrieden sein kann nach einem Unentschieden gegen einen Champions-League-Finalisten, dann hat man vorher viel richtig gemacht“, erklärte Stark.
Schlechte Stimmung sei in der Mannschaft während der Länderspielpause der Bundesliga jedenfalls kein Thema gewesen.
Zur Transferpolitik wollte sich Stark dann auch gar nicht äußern, sondern lieber den Blick nach vorne richten. „Mir geht’s eher darum wie wir abliefern und dass wir die nächsten Spieltage so angehen, dass wir erfolgreich sind“, beendete er das Thema.
Unentschieden veredeln
Mit den beiden bisherigen Spielen könne man zufrieden sein, so Stark. „Mit einem Sieg in Mainz können wir die Unentschieden veredeln“, rechnete er vor. Danach könne man dann auch mal einen Blick auf die Tabelle werfen.
Stark selbst hatte beim 2:2 in Augsburg und beim 0:0 gegen den BVB zwei sehr unterschiedliche Leistungen gezeigt. Am ersten Spieltag habe er einen schlechten Tag gehabt, sagte er.
Vertrauen zurückgezahlt
Schon zur Pause hatte Trainer Ole Werner ihn folgerichtig ausgewechselt, ihm aber eine Woche später erneut das Vertrauen geschenkt und ihn erneut in die Startelf berufen. Starkt zahlte als überragender Zweikämpfer zurück. „Ein Spiel, in dem man wenig zu verlieren hat. Kopf aus und einfach mal drauf“, erklärte Stark. „Das hat richtig Spaß gemacht.“
Gute Laune im Werder-Lager würde sicher auch ein Erfolg in Mainz auslösen. „Es wird ein Haufen Arbeit auf uns zukommen“, prophezeit Stark. Er erwartet ein ähnliches Spiel wie in Augsburg. „Wir müssen jeden Zweikampf annehmen und konzentriert bleiben bis zur letzten Minute“, fordert er. Für Diskussionen über nicht getätigte Transfers ist da folglich kein Platz.
Trainer Ole Werner kann voraussichtlich auf seinen stärksten Kader bauen. Keke Topp war mit einer leichten Fußverletzung zwar vorzeitig von der U21 abgereist, das aber mit dem Ziel, am Sonntag auf dem Platz zu stehen. Wer wirklich mit nach Mainz fährt, entscheidet sich erst beim Abschlusstraining am Samstag.