Der Fachkräftemangel stellt für viele Unternehmen in Deutschland eine zunehmende Herausforderung dar. Besonders betroffen sind Branchen wie die IT, das Ingenieurwesen, das Handwerk und das Gesundheitswesen. Um im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeitende bestehen zu können, müssen Unternehmen innovative Strategien entwickeln.
Über 80 Prozent der Unternehmen finden keine Fachkräfte
Der Mangel an Fachleuten stellt die deutsche Wirtschaft vor große Probleme: Laut den Zahlen einer MPG-Studie kämpfen derzeit 82 Prozent der deutschen Unternehmen mit unbesetzten Stellen, zudem hat sich der Fachkräftemangel in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Die Unternehmen müssen sich deshalb auf dem Arbeitsmarkt effizient positionieren, um im Wettbewerb zu bestehen.
Eine zentrale Maßnahme hierfür ist die Stärkung der eigenen Arbeitgebermarke. Unternehmen müssen im Rahmen ihres Employer Brandings heute ihre Unternehmenskultur, Werte und Entwicklungsmöglichkeiten klar kommunizieren, um sich von Mitbewerbern positiv abzuheben. Dabei spielen authentische Einblicke in den Arbeitsalltag, etwa durch Mitarbeitervideos oder Social-Media-Posts, eine wichtige Rolle.
Wichtig: Die eigenen Webpräsenzen pflegen
Die Firmenauftritte auf Arbeitgeberbewertungsportalen sind heutzutage eine zentrale Anlaufstelle für qualifizierte Bewerberinnen und Bewerber. Deshalb sollten Unternehmen sie aktiv managen regelmäßig für sich nutzen. Wie aussagekräftig und umfassend die dortigen Infos für potenzielle Interessenten sein können, zeigt die kununu-Seite der tecis Finanzdienstleistungen AG.
Der Finanzdienstleister hat auf dem Bewertungsportal eine umfassende Selbstdarstellung eingestellt mit den wichtigsten Daten und Stichpunkten über die Leistungen für Kunden und Personal. Hinzu kommen mehrere abgebildete Awards. Über 2.000 Mitarbeiter-Bewertungen in den Rubriken „Karriere & Gehalt“, „Unternehmenskultur“, „Arbeitsumgebung“ und „Vielfalt“ sowie mehr als 1.500 Gehaltsangaben vermitteln Interessierten ein umfassendes Bild von tecis als Arbeitgeber.
Aus- und Weiterbildungen sowie Flexwork zur Mitarbeiterbindung nutzen
Die Ausbildung des eigenen Nachwuchses gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Unternehmen können durch attraktive Ausbildungsprogramme, duale Studiengänge und Trainee-Programme junge Talente frühzeitig an sich binden. Kooperationen mit Schulen und Hochschulen helfen zusätzlich, potenzielle Kandidaten schon früh kennenzulernen.
Flexible Arbeitsmodelle sind ein weiterer wichtiger Faktor. Homeoffice-Möglichkeiten, Gleitzeit und Teilzeitmodelle entsprechen heute den Bedürfnissen vieler Arbeitnehmer nach einer besseren Work-Life-Balance. Unternehmen, die hier Flexibilität zeigen, haben Vorteile bei der Mitarbeitergewinnung und -bindung.
Weiterbildung und persönliche Entwicklung spielen ebenfalls eine Schlüsselrolle. Unternehmen sollten in die kontinuierliche Fortbildung ihrer Mitarbeitenden investieren und individuelle Karrierepfade aufzeigen. Mentoring-Programme und regelmäßige Feedbackgespräche können die Bindung zusätzlich stärken.
Die Erweiterung des Recruiting-Radius ist eine weitere Option. Durch Remote-Arbeit können Unternehmen auch Fachkräfte aus anderen Regionen oder sogar dem Ausland gewinnen. Hierbei ist es wichtig, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten und eine reibungslose Integration in bestehende Teams sicherzustellen.
Neue Zielgruppen als potenzielle Bewerber definieren
Auch die Ansprache neuer Zielgruppen kann helfen, den Fachkräftemangel zu lindern. Ältere Arbeitnehmer, Quereinsteiger oder Berufsrückkehrer bringen oft wertvolle Erfahrungen mit. Spezielle Einarbeitungsprogramme und eine altersgerechte Arbeitsplatzgestaltung helfen dabei ebenfalls.
Nicht zuletzt spielt die Vergütung eine wichtige Rolle. Neben einem wettbewerbsfähigen Grundgehalt können Unternehmen durch attraktive Zusatzleistungen punkten. Betriebliche Altersvorsorge, Gesundheitsangebote oder Mitarbeiterrabatte sind Beispiele für solche Benefits.
Digitale Tools nutzen
Die Digitalisierung von HR-Prozessen kann Unternehmen dabei unterstützen, effizienter zu rekrutieren und Mitarbeitende besser zu binden. KI-gestützte Matching-Algorithmen helfen bei der Vorauswahl von Bewerbern, während digitale Onboarding-Prozesse den Einstieg neuer Mitarbeitender erleichtern.
Unternehmen sollten auch die Möglichkeiten der Automatisierung prüfen, um den Fachkräftemangel zu kompensieren. Durch den Einsatz von Robotik und künstlicher Intelligenz können bestimmte Aufgaben effizienter erledigt werden, wodurch sich Mitarbeitende auf komplexere, wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren können. Dies kann die Attraktivität der Arbeitsplätze erhöhen und gleichzeitig den Bedarf an zusätzlichen Fachkräften reduzieren.