Klimasenatorin Kathrin Moosdorf präsentierte das Konzept der oberirdischen Bunkerzisterne an der Parkallee. Foto: Emre Altug

Vom Weltkriegsbunker zur Zisterne

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Bremen setzt auf nachhaltiges Wassermanagement: Ein ungenutzter Hochbunker wird in eine oberirdische Regenwasserzisterne umgewandelt. Diese Maßnahme, initiiert durch Hansewasser Bremen, soll die Klimaresilienz des Bremer Bürgerparks stärken und als Modellprojekt für ganz Europa dienen.
Das Konzept basiert auf dem „Schwammstadt“-Prinzip, bei dem urbane Flächen so gestaltet werden, dass sie Regenwasser effizient aufnehmen, speichern und wiederverwenden können.

1,2 Millionen Liter Wasser passen in den Speicher

In regenreichen Zeiten soll dann Niederschlagswasser im Hochbunker gesammelt und bei Trockenheit zur Bewässerung des Bürgerparks verwendet werden. Dies sichere laut Hansewasser nicht nur das Wachstum neu gepflanzter Bäume und Pflanzen, sondern entlaste auch das Kanalnetz und die umliegenden Gewässer.

Der geplante Bunker-Wasserspeicher hat ein Fassungsvermögen von etwa 1,2 Millionen Litern. Das Regenwasser stammt von den Dachflächen der ÖVB-Arena und der Bürgerweide, wird in einer speziellen Bodenfilteranlage gereinigt und anschließend über ein Pumpwerk in den Hollersee befördert. Von dort wird es dann weiter in den Bunker gepumpt. Die Pumpe hat eine Förderleistung von etwa 1.500 Litern pro Stunde, sodass eine vollständige Befüllung des Bunkers rund 80 Stunden dauert. Die mögliche tägliche Fördermenge beträgt bis zu 360.000 Liter.

Blumen und Bäume werden nicht beschädigt

Zur Bewässerung des Parks wird eine Entnahmeleitung vom Bunker zum Betriebshof des Bürgerparks verlegt, wo das Wasser direkt genutzt werden kann. Dies stellt sicher, dass Grünflächen wie Blumenrabatten und Bäume durch die Verlegung der Rohre nicht beschädigt werden.

Der Bunker wird auch umgebaut, um zusätzliche ökologische Vorteile zu bieten. Auf dem Bunkerdach ist eine Photovoltaikanlage geplant, welche Energie für die Pumpenanlagen bereitstellen wird. Überschüssige Energie soll dem Betriebshof des Bürgerparks zur Verfügung gestellt werden. Außerdem wird das Bunkerdach eine Dachbegrünung erhalten, während an den Außenwänden Rankpflanzen entlang von Cortenstahl-Strukturen hochklettern werden, um das Bauwerk optisch in die grüne Umgebung zu integrieren.

Investitionskosten: 1,5 Millionen Euro

„Wir freuen uns, mit diesem Projekt einen wichtigen Schritt in Richtung intelligenter Wasserbewirtschaftung zu gehen“, erklärt Florian Franz, technischer Geschäftsführer von Hansewasser. Die Finanzierung des Projekts soll, laut Hansewasser, hauptsächlich durch Bundesfördermittel gesichert werden und kostet rund 1,5 Millionen Euro.

Aktuell befindet sich das Projekt in der Planungsphase. Nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie, die die Wasserbilanz und ein Betriebskonzept für den Bürgerpark einschließt, wird der Umbau beginnen. Die vollständige Umsetzung wird etwa 12 bis 16 Monate dauern.

Senatorin Moosdorf: „Erhalt der städtischen Lebensqualität“

Das Projekt hat Modellcharakter und könnte europaweit Nachahmer finden. „Dieses Vorhaben ist ein Baustein unserer Schwammstadt-Strategie“, sagt Kathrin Moosdorf, Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft. Auch Ralph Baumheier, Staatsrat bei der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung, betont die Bedeutung des Projekts: „Der Bürgerpark spielt eine zentrale Rolle für das ökologische Gleichgewicht Bremens. Mit dieser Zisterne sichern wir die Pflege des Parks und tragen zum Erhalt der städtischen Lebensqualität bei.“

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