Neben Fachvorträgen und Seminaren wird mit dem Thema der sexuellen Teilhabe auch künstlerisch umgegangen, wie hier im Stück „Usually I‘m on Top“Foto: Willem van der Voort Neben Fachvorträgen und Seminaren wird mit dem Thema der sexuellen Teilhabe auch künstlerisch umgegangen, wie hier im Stück „Usually I‘m on Top Foto: Willem van der Voort
Menschenrechte

Menschenrechte ohne Schranken

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Kongress zur sexuellen Teilhabe von Menschen mit Behinderung findet in Bremen statt

„Alle Menschen haben das Recht, frei zu bestimmen, ob, wann und mit wem sie eine Beziehung eingehen. Und alle haben das Recht, ein befriedigendes Sexualleben führen zu können,“ heißt es in den Menschenrechten der Vereinten Nationen. In der Praxis sieht das allerdings anders aus.

Ohne Schranken

Menschen mit Behinderungen wird dieses Recht erschwert oder gar verwehrt.
Aus diesem Grund veranstaltet der Verein „ProdÁrt“ in Bremen erstmalig den Kongress „Menschenrechte ohne Schranken“. Ab dem 1. Oktober befassen sich Fachleute und Interessierte in einer Reihe von Workshops und kulturellem Begleitprogramm mit dem Thema der Sexualität von Menschen mit Behinderung.

Es ist unser Ziel „Menschen mit Behinderung darin stärken, dass sie bezüglich ihrer Sexualität selbstbewusster werden,“ sagt Günther Grollitsch, der Vorstand von „ProdÁrt“. Arne Frankenstein, der Landesbehindertenbeauftragte der Stadt Bremen freut sich, dass der Kongress in Bremen stattfindet. „Das Programm des Kongresses zeigt auf, wie vielfältig die Barrieren sind, denen behinderte Menschen bei der Wahrnehmung ihrer sexuellen Rechte begegnen.“

Diese Barrieren abzubauen nehme viel Zeit in Anspruch, erklärt der Fabián Aimar, der künstlerischer Leiter und Initiator des Kongresses. Damit Menschen mit Behinderung ihre Rechte wahrnehmen können, muss „noch viel tiefer in die Aufgaben der Bildung, Information und Kommunikation eingestiegen werden. Dies betrifft auch Familien und das soziale Umfeld von Menschen mit Behinderung.“

Signalwirkung für die Politik?

Auch für die Politik erhoffe man sich eine Signalwirkung. „Wir fordern, dass sich die Politik mit den Bedürfnissen auseinandersetzet. Dass sie versteht, dass eine Sexualerziehung aktualisierte Programme erfordert und sich mit den Fortschritten befassen, die in der Gesellschaft stattgefunden haben.“ Frankenstein fordert ebenfalls in der Bremer Politik „die Ergebnisse zu bewerten und konkrete weitere Schritte zu verabreden.“

Die Workshops finden in der Schwankhalle, dem Zentrum für Kunst, der Etage und dem Martinsclub statt. Die Veranstaltungen sind kostenlos zugänglich, ohne Schranken eben. Mehr Informationen zum Programm und zur Teilnahme gibt es bei den Versntaltern von ProdÁrt und unter www.schwankhalle.de.

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