Die Gästeführerinnen Christine Rapp-Wessels, Heike Habeck, Ulrike Morisse, Stefanie Nass und Agnes Lenz führten auf der Bühne im Festzelt die Gäste durch die Vergangenheit und Geschichte des Scharmbecker Herbstmarktes. Foto: Fricke Die Gästeführerinnen Christine Rapp-Wessels, Heike Habeck, Ulrike Morisse, Stefanie Nass und Agnes Lenz führten auf der Bühne im Festzelt die Gäste durch die Vergangenheit und Geschichte des Scharmbecker Herbstmarktes. Foto: Fricke
Osterholz-Scharmbeck

Ein Volksfest mit attraktiven Highlights

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Historischer Rückblick auf 275 Jahre Scharmbecker Markttreiben

Rückblicke in die vergangenen Jahrhunderte präsentierten die Gästeführerinnen der Stadt den Herbstmarktgästen im Festzelt. Als Zeitreisende führte Christine Rapp-Wessels mit den weiteren Gästeführerinnen des Arbeitskreises Geschichte(n) zwischen Hamme und Wümme:

Heike Habeck, Ulrike Morisse, Stefanie Nass und Agnes Lenz durch die Vergangenheit und Geschichte des Scharmbecker Herbstmarktes. Ganz weit zurück, in die Zeit vor dem 30-jährigen Krieg, blickte Landgräfin Eleonora Catharina. Sie erzählte vom Kirkemismarkt jeweils am dritten Wochenende vor Michaelis im September.

Das Ende des Viehmarkts

Fahrende Händler boten hier ihre Waren feil und Artisten zeigten ihre Kunststücke. Zwei Märkte im Jahr könnten den Handel in der Stadt voranbringen, meinten später die Stadtväter und 1748 verkündete ein Pastor von der Kanzel der St. Willehadi-Kirche die Konzession für zwei Märkte im Jahr.

Strenge Verordnungen wurden erlassen. Die Frau des Holschenmachers (Stefanie Nass) erzählte von der Blütezeit des Herbstmarktes, als durch die neue Eisenbahn ab 1862 Händler von weit her, aus Thüringen und Bayern, mit ihrem Vieh anreisten. Rund 4000 Stück Vieh wurden hier aufgetrieben.

Bis ins 20. Jahrhundert führten die Gästeführerinnen ihr Publikum. Als feine Dame Gesine Pröpping aus Ritterhude schilderte Heike Habeck die 1920er Jahre, als wohl über 1000 Rinder, 800 Schweine und ebenso viele Pferde hier vermarktet wurden. Abends gab es große Tanzveranstaltungen im Tivoli und in der Central Halle.

Wie damals das Vieh verkauft und gekauft wurde, nämlich per Handschlag, demonstrierte Agnes Lenz als Viehhändler mit Bauer Dirk. Das Publikum erfuhr, dass heute der Verkauf von Vieh über Auktionen oder Händler direkt ab Hof erfolge, „das ist auch besser für die Tiere, die sich dann weniger aufregen“, erklärte der Viehhändler.

Ergebnis des Bullenwiegens

Auf einige echte Rinder, wie den Scharmbecker Bullen und zwei Kälbchen wollte die Stadt nicht ganz verzichten. Deshalb veranstaltete die Verwaltung ein Gewinnspiel zum Raten des Gewichtes der Tiere. Die Erwachsenen sollten das stattliche Gewicht des Limousin-Bullen Leo von Bernd Lilienthal und die Kinder das Gewicht eines Kälbchen aus dem Stall von Hanke Bohlen schätzen. Am Montagabend hatten sich dann zahlreiche Teilnehmer und Zuschauer an der Waage neben dem Festzelt versammelt.

Bürgermeister Torsten Rohde verkündete schließlich das Gewicht des sechsjährigen Limousin-Bullen Leo: Er brachte stolze 1 258 Kilo auf die Waage und ein Kälbchen wog zarte 64 Kilogramm. Wer das richtig geschätzt hatte, erhielt als Hauptpreis ein E-Bike. Für die kleinen Gewinner gab es Gutscheine von Eiscafés in der Stadt.

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