Hülseberg

Wie geht es jetzt weiter?

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Das Erntefestkomitee Hülseberg sieht einer großen Umstrukturierung entgegen

Das Erntefest Hülseberg stand unter denkbar günstigen Sternen. Das Bürostuhlhockeyturnier feierte ein Jubiläum, zum Umzug am nächsten Tag hatten sich so viele Wagen und Gruppen angemeldet, wie nie zuvor. Dann kam der Unfall, bei dem ein junger Mann unter einen Mähdrescher geriet. Die Rettung dauerte lange, der Ermittlungen dauern noch an. Aktuell geht die Polizei aber von einem Unglücksfall aus, so Polizeisprecherin Fenja Land. Doch auch auf die Veranstalter des Erntefestes hat sich der Fall ausgewirkt, die Zukunft der lokalen Feierlichkeit steht auf der Kippe.

„Der Freitag ging los mit dem Kindernachmittag, dann kam das Chairhock-Turnier. Das war alles super, die Stimmung war gut. Das mit der Stimmung hielt sich dann auch am Samstag, weil wir tolles Wetter hatten, die jungen Leute wollten feiern“, erinnert sich Klaus Sass. Er und seine Frau Petra waren lange Zeit im Erntefestkomitee, aktuell wird es von fünf Leuten betreut, zu denen auch Sass‘ Tochter Stefanie Helfers zählt.

Nach dem Unfall war an dem Samstag für das Erntefest verständlicherweise sämtliche Feierlaune verschwunden. Aufgrund der großen Anzahl der Erntewagen hatte man außerdem extra Security eingestellt, die ebenso wie der DJ nicht auf Bezahlung verzichten konnte. Überhaupt bleibt dem Komitee als einziger Wermutstropfen noch, dass der Sportverein dieses Mal keine Miete für die Halle genommen hat. Wie geht es dem Komitee nun finanziell? „Man versucht sich natürlich in alle Richtungen vorher abzusichern aber mit so einem Unfall rechnet man ja nicht“, so Helfers‘ vage Antwort.

Aber der finanzielle Faktor ist vielleicht gar nicht entscheidend. „Es ist sowieso schwierig, ein Erntefest mit fünf Leuten auf die Beine zu stellen“, so Helfers weiter. „Wir machen es nicht weiter, der Vorstand löst sich auf.“ Auch aufgrund des Vorfalls? „Auch mit“, antwortet Helfers. Drei der fünf Komitee-Mitglieder müssen aber aktuell ihren Fokus wieder mehr auf Familie und Beruf lenken, argumentiert sie. „Es ist ein Jahr Arbeit.“ Natürlich als unbezahltes Ehrenamt.

Ist das Erntefest Hülseberg noch zu retten? Man will versuchen, im Dorf eine Versammlung zu machen, um gewillte Nachfolger zu finden. „Wir brauchen jetzt wirklich welche, die mit anpacken. Sonst könnte es passieren, dass es nächstes Jahr kein Erntefest gibt“, sagt Klaus Sass. Wann dieses Treffen konkret stattfinden soll, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest.

Was die finanzielle Situation des Komitees betrifft, fügt Sass noch an: „Wir haben durchaus Unterstützer. Neben dem Sportverein haben zwei benachbarte Komitees ihre Hilfe angeboten, außerdem sind wir ja mit einer bestimmten Summe gestartet. Auch der Betrieb am Freitag lief ganz gut. Die Neuen, die hoffentlich kommen, würden nicht mit Nichts starten.“

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