Werden öffentliche Ladesäulen und die privater Anbierter zusammengerechnet, gibt es laut Bundesnetzagentur 708 Ladepunkte in Bremen, davon 96 Schnellladepunkte. Foto: pixabay
Pro und Contra

Hängt Bremen beim Ladesäulen-Ausbau hinterher?

Von
Michael Jonitz (CDU) und Staatsrat Ralph Baumheier debattieren.

Der Ausbau von E-Ladesäulen ist Bestandteil der Verkehrswende. Michael Jonitz (CDU) und Ralph Baumheier (Staatsrat) über den Stand der Dinge in Bremen. Hängt Bremen beim Ladesäulen-Ausbau hinterher?

 

Jonitz

Pro: Michael Jonitz, Sprecher für Mobilität der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft

Das Ladesäulennetz in Bremen weist erhebliche Lücken auf. E-Auto-Besitzer müssen oft mühsam planen und viel Geduld mitbringen, um „tanken“ zu können. Zwar liegt die Zahl von 14 E-Pkw pro öffentlich zugänglichem Ladepunkt unter dem bundesweiten Durchschnitt, und die Entfernung zur nächsten Ladestation ist mit einem Kilometer besser als der Schnitt.
Der Alltag spricht aber eine andere Sprache. Besonders in Reihenhausgebieten und Mehrparteienhäusern fehlt es an Lösungen und Förderprogrammen. Die Wiedereinführung der Sondernutzungsgebühr für Ladeinfrastruktur ist ein fataler Fehler, der den Ausbau in innenstadtnahen Bereichen massiv hemmt. Gerade jetzt, wo wir Elektromobilität fördern sollten, wird privates Engagement ausgebremst. Wir brauchen flächendeckende Ladesäulen, insbesondere dort, wo keine Lademöglichkeiten auf eigenen Grundstücken bestehen und nicht das x-te Papier zum irgendwann mal vielleicht Bauen!

 

Contra: Ralph Baumheier, Staatsrat bei der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur geht gut voran. Die Stadt Bremen gehört inzwischen zu den Spitzenreitern in Deutschland und belegt Platz drei in einer aktuellen Studie.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche öffentlich zugängliche Ladesäulen errichtet, und die Infrastruktur wird kontinuierlich erweitert. Mit einer neuen Strategie steuert die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung den weiteren Ausbau gezielt im öffentlichen Straßenraum, um eine flächendeckende, bedarfsgerechte Ergänzung zu privaten Ladepunkten, etwa auf Supermarktparkplätzen, zu schaffen.

Besonders in Quartieren ohne eigene Stellplätze soll so ausreichend Ladeinfrastruktur entstehen. Zusätzlich beteiligt sich Bremen an EU-Projekten, um gemeinsam mit europäischen Partnern innovative Ladekonzepte zu entwickeln. Diese vorausschauende Planung fördert die Mobilitätswende in Bremen aktiv.

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