Auf Firmengeländen ein rares Bild: Hummeln und andere Insekten, die vom Artensterben bedroht sind. Der Biodiversitätsindex soll Unternehmen helfen, Lebensräume zu schaffen. Auf Firmengeländen ein rares Bild: Hummeln und andere Insekten, die vom Artensterben bedroht sind. Der Biodiversitätsindex soll Unternehmen helfen, Lebensräume zu schaffen. Foto: pixabay
Biodiversität

Biodiversität in Bremen erhalten

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Bremer Unternehmen stellen die Ergebnisse des Biodiversitätsindex vor.

Die Lebensräume für Hummeln, Wildbienen oder anderen Insekten werden immer weniger. In Bremen wurden jetzt die Ergebnisse des Biodiversitätsindexes vorgestellt, welcher mehr Räume für die vom Aussterben bedrohten Tierchen schaffen soll.

Biodiversität in Bremen

Biologische Vielfalt geht in vielen Teilen Deutschlands verloren, Bremen bildet da keine Ausnahme. Im Mai hat die Senatorin für Umwelt, gemeinsam mit dem BUND und der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen einen Biodiversitätsindex erarbeitet, um Unternehmen dabei zu unterstützen die Artenvielfalt auf ihrem Gelände zu verbessern. Nach sechs Monaten Probephase haben die Beteiligten am Dienstag ihre Ergebnisse vorgestellt.

„Die Biodiversität ist neben dem Klimawandel ein sehr wichtiges Thema, welches wir hier angehen“, erklärt Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf. Der geschaffene Index zeige zudem, was für ein großes Potenzial auf Firmengeländen bestehe. Allerdings, erklärt der Geschäftsführer des BUND, Martin Rode, sei es in Städten nicht so einfach, mehr Biodiversität zu schaffen. Man könne nicht einfach eine Fläche unter Naturschutz stellen sondern müsse mit vielen kleinen Akteuren arbeiten um die Artenvielfalt zu sichern.

Mit einer mathematischen Formel zu mehr Artenvielfalt

Der Biodiversitätsindex sei ein großartiges erstes Instrument, welches Unternehmen zeige was sie gewinnen könnten, wenn sie mehr heimische Arten oder Nisthilfen auf ihrem Gelände ansiedeln, so Rode. Mithilfe einer mathematischen Formel wurden die Ist-Zustände und Potenziale für Biodiversität errechnet, allen acht teilnehmenden Unternehmen wurden dabei Varianten vorgestellt, wie sie kurz- bis mittelfristig Veränderungen schaffen könnten, erklärt Siecke Martin vom BUND.

In die Formel fließen beispielsweise die Anzahl heimischer Arten, die Brutmöglichkeiten für Vögel oder das Alter der Bäume auf dem Gelände ein. Aus den vorhandenen Gegebenheiten werden dann Möglichkeiten zur Verbesserung errechnet. In allen beteiligten Unternehmen habe dies Prozesse angestoßen, welche jetzt Schritt für Schritt umgesetzt werden. Zum Beispiel wurde die künstliche Beleuchtung auf dem Gelände der brebau nachts abgeschaltet, um Motten weniger zu verwirren.

Des weiteren wurde mit der Fassadenbegrünung begonnen. Der Umsetzungszeitraum variiert jedoch von Betrieb zu Betrieb. „Wir hoffen auf viele Nachahmer“, sagt der Geschäftsführer von Im-Jaich Lloyd Marina, Rüdiger Magowsky. Denn dass der Index nun allen Unternehmen zugänglich werde, sei ein guter Schritt. Jetzt sei es an weiteren Unternehmen, die unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen, um mehr für Artenvielfalt zu tun.

Auch für die Menschen etwas gutes

Dabei tue man auch etwas für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, schließt Martin Rode, eine Grünfläche in der man seine Pause verbringen könne, bringe nun mal mehr Erholung als eine betonierte, graue Fläche. Die Anreize für Unternehmen sich an dem Projekt zu beteiligen, lägen also auf der Hand.

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