Auch in diesem Jahr möchte die Wilde Bühne wieder öffentlich zu dem Thema „Suchterkrankungen in Familien“ informieren. Deshalb bietet sie einen für die Zuschauer kostenfreien Abendauftritt mit dem Theaterstück „Blau“ an, der durch Spenden aus dem „Bremer Loch“ der Wilhelm Kaisen Bürgerhilfe finanziert wird. Das Stück wird am kommenden Donnerstag aufgeführt. Die diesjährige Spendensumme aus dem „Bremer Loch“ auf dem Marktplatz wurde anlässlich seines 1oo-jährigen Bestehens an den Paritätischen Wohlfahrtsverband Bremen vergeben, der sie an fünf ausgewählte Projekte seiner Mitgliedsorganisationen weitergegeben hat. Die Wilde Bühne ist stolz und froh, dass ihr berührender Theaterabend mit informativem Charakter zu den ausgewählten Projekten gehört.
Viele Kinder leben mit alkoholkranken Eltern zusammen
Zum Hintergrund: Laut NACOA Deutschland – Interessenvertretung für Kinder aus Suchtfamilien e. V. – leben 2,65 Millionen Kinder unter 18 Jahren mit alkoholkranken Eltern zusammen. Jedes sechste Kind ist von einer stofflichen Sucht in der Familie betroffen. Viele Kinder aus suchtbelasteten Familien leiden ein Leben lang unter diesen Bedingungen und sind die größte bekannte Risikogruppe für eine spätere eigene Suchterkrankung.
Die Folgen von Suchtverhalten sind vielfältig
Die Folgen von süchtigem Verhalten sind häufig eine instabile soziale Lage, Isolation, ökonomische Unsicherheit, sowie manchmal auch häusliche Gewalt, Depression oder selbstverletzendes Verhalten.
Das schöne Blau bekommt Risse
In dem Theaterstück „Blau“ der Wilden Bühne Bremen steht die 12-jährige Marla im Zentrum der Geschichte. Marlas Lieblingsfarbe ist blau. Schon immer. Sie liebt das Meer, den Himmel, Blaubeeren und Blaumeisen. Sie hat auch einen blauen Lieblingspulli. Den trägt sie eigentlich immer. Aber das schöne Blau bekommt Risse. Ein Nachbarsjunge fragt sie: „Ist deine Mutter eigentlich immer blau?“
Der Geschichte eine neue Wendung geben
Nach dem Theaterstück beginnt die interaktive Forumphase: Mit den Zuschauern und zwei Moderatoren wird diskutiert, wie sich die einzelnen Figuren anders verhalten können, um der Geschichte eine neue Wendung zu geben. Die Vorschläge des Publikums werden gesammelt und einzelne Zuschauer spielen ihre neuen Ideen auf der Bühne mit den Schauspielern der Wilden Bühne. Die biografischen Erfahrungen der Spieler, alles Menschen mit einer Suchterkrankung, fließen in die Diskussionen mit ein.
Suchterkrankungen im System Familie
Im Anschluss an die interaktive Phase gibt es noch ein Publikumsgespräch. Hier werden Chancen und Grenzen der Bezugspersonen im Umgang mit Suchterkrankungen im System Familie beleuchtet.
Edith Hatesuer, die Regionalsprecherin von NACOA in Bremen, wird die Veranstaltung begleiten.
Die Aufführung beginnt am Donnerstag, 7. November, um 19.30 Uhr (Einlass: 19 Uhr) bei Wilde Bühne im Volkshaus (Hans-Böckler-Straße 9). Der Eintritt ist kostenfrei. Eine Reservierung unter Telefon 0421-69 69 77 40 wird dringend empfohlen. mb