Proben für „De Aantenkrieg“: Heinrich Caspers (r.) mimt darin Bürgermeister Arthur Ohde, Anita Reblin seine Tochter Helma und Franz Pache deren unerwünschten Freund Udo Schröder.Foto: Konczak
Bühnenjubiläum

Theater als Transportmittel für Platt

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Zum 50. Bühnenjubiläum von Heinrich Caspers bringt das Niederdeutsche Theater „De Aantenkrieg“ auf die Bühne.

Die Freunde des plattdeutschen Theaters müssen sich noch etwas gedulden. Erst am 11. Januar 2025 startet das Niederdeutsche Theater Delmenhorst (NTD) mit „De Aantenkrieg“ in die Spielzeit ein. Das ursprünglich für Oktober und November angesetzte Stück „De dresseerte Mann“ hatte wegen der Erkrankung eines Ensemble-Mitglieds abgesagt werden müssen. Aufgrund der ab Mitte April 2025 geplanten Sanierung des Theaters ist es terminlich auch nicht möglich, Aufführungen nachzuholen.

Überraschungen eingebaut

Umso größer die Vorfreude bei allen Beteiligten auf „De Aantenkrieg“. Die Proben laufen und auch der Vorverkauf hat schon begonnen. „Wir werden eine flotte Komödie davon machen“, verspricht Regisseur Christoph Jacobi, der nach fünf Jahren erneut als Gast für eine Regiearbeit in Delmenhorst engagiert wurde. Zuschauer, die das Stück kennen, dürfen sich auf ein paar Überraschungen gefasst machen. „Wir bauen ein paar kleine Geschichten ein, die so im Stück nicht drinstehen“, verrät Jacobi.

Die Auswahl des Stücks verdankt das NTD Heinrich Caspers. „Heini hatte das Vorrecht, sich ein Stück auszusuchen“, sagt Bühnenleiter Dirk Wieting. Grund: Caspers feiert in diesem Jahr sein 50. Bühnenjubiläum. Etwas Hochdramatisches habe er nicht spielen wollen, begründet Caspers seine Wahl. Wie schon mal vor 28 Jahren wird er in die Rolle des Bürgermeisters Arthur Ohde schlüpfen, der sich im Dorf einen Kleinkrieg mit Pastor Runge (gespielt von Claus Deters) liefert.

Lieblingsrolle ist Zeitgeschmack

Von einer Lieblingsrolle mag Caspers dennoch nicht sprechen. „Die gibt es für mich nicht. In 50 Jahren ändert sich der Zeitgeschmack“, begründet er.

Rund 60 verschiedene Rollen verkörperte Caspers seit seinem ersten Auftritt als Wachtmeister Schult in „Frikadellen“. Das war am 19. Oktober 1974. Dabei überzeugte er schauspielerisch so sehr, dass er gleich noch in den beiden weiteren Stücken der Spielzeit mitspielen durfte.

Plattdeutsch als Antriebskraft 

Antriebskraft ist für Caspers bis heute das Plattdeutsche. „Ich liebe diese Sprache. Ich bin plattdeutsch aufgewachsen – obwohl meine Mutter kein Platt sprach“, berichtet er. „Mit meiner Frau spreche ich nur Platt“, sagt er und schmunzelt. „Heini träumt Platt“, ergänzt Wieting.
„Der Erhalt der plattdeutschen Sprache ist unsere Hauptaufgabe“, sagt Caspers. „Das Theater ist unser Medium dafür“, nimmt Wieting das verbale Zuspiel auf. Deshalb sei es auch so wichtig, immer professioneller zu werden. Schließlich will man die Sprache auch zu Menschen transportieren, die von zu Hause aus kein Platt schnacken.

Aufführungen:
Sa., 11. Januar, 20 Uhr
So., 12. Januar, 15.30 Uhr
Fr., 31. Januar, 20 Uhr
Sa., 1. Februar, 20 Uhr
So., 2. Februar, 15.30 Uhr
Fr., 7. Februar, 20 Uhr
So., 9. Februar, 15.30 Uhr (kein Theater-Café)
Do., 13. Februar, 20 Uhr
Fr., 14. Februar, 20 Uhr

Karten gibt es im Kleinen Haus oder unter www.ntd-del.de.

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