Schulessen muss schmecken und qualitativ hochwertig sein: Darüber ist man sich im Ausschuss für Bildung und Erziehung der Kreisstadt einig. Foto: Pixabay Schulessen muss schmecken und qualitativ hochwertig sein: Darüber ist man sich im Ausschuss für Bildung und Erziehung der Kreisstadt einig. Foto: Pixabay
Osterholz-Scharmbeck

Unangemessen schlechtes Essen

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Kreisstadt und Veterinäramt mussten bei Schul- und Kitaessen in der Kreisstadt einschreiten

Das Mensaessen an Schulen hat unter Schülerinnen und Schülern oft einen eher zweifelhaften Ruf. In der Kreisstadt verschlechterte sich die Qualität des Schulessens zuletzt aber so dramatisch, dass die Verwaltung eingriff:

„Die Qualität des Mittagessens in den Kindertagesstätten und Schulen der Stadt ist unangemessen. Seit Anfang des neuen Kita- und Schuljahres führt die Stadt Osterholz-Scharmbeck daher regelmäßige Gespräche mit dem Caterer ‚VielfaltMenü‘ – in den vergangenen zwei Wochen nahezu täglich“, heißt es in einer Pressemitteilung von Mittwoch, 30. Oktober.

Der Caterer beliefert seit August 2023 13 städtische Kitas und Schulen mit Mittagessen. Als zuletzt die Qualität weiter sank, schritt die Verwaltung ein. So konnte verhindert werden, dass qualitativ minderwertiges Essen an Schülerinnen, Schüler oder Kindergartenkinder auszugeben.

Kommunikation mit Caterer erfolglos

Torsten Haß ist sowohl erster Stadtrat als auch verantwortlich für das Dezernat Bildung, Soziales und Ordnung. In der Pressemitteilung von Ende Oktober betont er, dass man „mit jedem einzelnen Kritikpunkt an den Caterer herangetreten“ sei. Die Bemühungen der Stadt seien allerdings erfolglos geblieben.

Am Freitag, 1. November, folgte ein Elternbrief, in welchem Linda Gehrmann, Fachbereichsleiterin für Bildung und Erziehung für die Stadt, erklärte, dass für einige Tage der kommenden Schulwoche kein Mittagessen in den Einrichtungen bereitgestellt werden könne: Erst nach einer Freigabe der Küche durch das Veterinäramt sei es wieder möglich, Essen bereitzustellen.

Verwaltung prüft rechtliche Schritte

Den laufenden Vertrag mit VielfaltMenü zu kündigen, sei rechtlich schwierig umsetzbar, erklärt Lisanne Matthiesen, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt, gegenüber dem HAMME / WÜMME REPORT. Es werde aber geprüft, inwieweit rechtliche Schritte gegen den Caterer ergriffen werden könnten, so Haß in der Pressemitteilung.

Bis dahin gilt: Seit Donnerstag, 7. November, gibt es wieder Mittagessen von VielfaltMenü in den städtischen Kitas und Schulen. Dieses „wird nun durch einen Betriebsleiter in der Küche vor Ort kontrolliert, um die Qualität sicherzustellen. Die Freigabe der dafür nötigen Betriebsstätten ist durch das Veterinäramt erfolgt“, so Gehrmann in einem Elternbrief von Mittwoch, 5. November.

Neue Caterer ab Januar und August

Zum 1. Januar wird ein anderer Caterer als „Interimslösung“ die Versorgung der städtischen Einrichtungen bis Ende Juli übernehmen. Zum 1. August sucht die Stadt nach einem neuen Dienstleister. Hierfür sollen neue Vergabekriterien Anwendung finden, beschloss der Ausschuss für Bildung und Erziehung der Kreisstadt in seiner Sitzung am Montag, 18. November.

Die Qualität soll stärker gewichtet werden, das Kriterium des Preises hingegen an Bedeutung verlieren. Auch das Kriterium der Referenzen des Lieferanten kommt auf den Prüfstand: Auch VielfaltMenü habe vor der Auftragsvergabe gute Referenzen vorlegen können, hieß es auf der Ausschusssitzung.

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