ltkeider gehören seit 1. Januar nicht mehr in die Restmülltonne. Foto: Konczak
Textilien entsorgen

Nur Sauberes in den Kleidercontainer

Von
Seit Jahresbeginn sollen keine Textilien mehr in die Restmülltonne - eigentlich

Ab 1. Januar 2025 dürfen keine Textilien mehr im Restmüll entsorgt werden“, so oder so ähnlich war es in vielen Was-ändert-sich-2025-Beiträgen in den verschiedensten Medien zu lesen. Doch was bedeutet das im Alltag?
Tatsächlich trat zum 1. Januar 2025 die überarbeitete Abfallrahmenrichtlinie (EU) 2018/851 in Kraft. Sie zielt etwa darauf ab, Müll zu vermeiden und die Recyclingquoten zu erhöhen. Dazu gehört auch die getrennte Sammlung bestimmter Abfallarten, unter anderem Textilien. Die sollen privat gesammelt und dann zu Sammelcontainern gebracht werden.

Auch defekte Kleidung kann gespendet werden

„Grundsätzlich dürfen nur saubere Textilien und Schuhe in die Container gegeben werden“, stellt Roar Abel vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Delmenhorst, klar. Auch defekte und nicht mehr tragbare Kleidung könne gespendet werden, sofern sie sauber ist. „Diese Textilien werden dann direkt dem Recycling zugeführt. Kleidung, die verdreckt oder nass ist, kann nicht mehr genutzt werden und gehört somit nicht in den Altkleidercontainer“, betont Abel.
Haus-, Sperr- und Sondermüll hat zwischen den Altkleidern nichts zu suchen. „Dies betrifft auch Teppiche und Matratzen, obwohl diese Textilanteile haben. Von gut gemeinten Spenden, wie Küchenutensilien, Möbelstücken und Kinderspielzeug bitten wir ebenfalls abzusehen“, appelliert der DRK-Mitarbeiter und verweist auf Diakonie & Caritas mit ihrer Möbelkammer, sowie den Sozialladen der DAA-Delmenhorst und den Wolleparkladen „Hab und Gut“ der Diakonie.

Lappen weiter in den Restmüll

Wohin aber mit dem dreckigen Lappen? Der gehört weiterhin in den Restmüll, wie alles, was nicht recycelt werden kann.
Und wenn doch mal ein Kleidungsstück im Restmüll landet, was dort nicht hinein gehört hätte? „Kontrollen sind nicht geplant und machen auch keinen Sinn. Mit Restmüll kontaminierte Altkleider können nicht mehr wiederverwendet oder verwertet werden“, erklärt Britta Fengler, Pressesprecherin der Stadtwerkegruppe, zu der auch die Abfallwirtschaft Delmenhorst (ADG) gehört.
Bis jetzt konnte das DRK noch keine vermehrte Nutzung ihrer Altkleidercontainer feststellen. „Wir rechnen jedoch fest mit einer deutlichen Zunahme an Altkleidern und bereiten uns dementsprechend personell und logistisch darauf vor“, sagt Abel.
Der größte Teil der Kleider- und Textilspenden wird nach DRK-Angaben an ein Recyclingunternehmen weitergegeben. „Aus dem Erlös decken wir Teile unserer Kosten für Personal, Fahrzeuge und Gebäude“, so Abel. Der kleinere Teil lande im „Kleiderfunk“ an der Düsterortstraße, wo er für Kleinstbeträge an Bedürftige ausgegeben wird.
Aktuell sind die Lager beim DRK randvoll. „Derzeit gibt es bei unserem Kooperationspartner hinsichtlich der Logistik einige Schwierigkeiten“, begründet Abel. Diese Problematik bestehe jedoch schon seit Ende des vergangenen Jahres und hänge nicht mit der neuen EU-Richtlinie zusammen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner