Immer dieses Geschnatter. Das zerrt doch einfach nur an den Nerven. Und dann die Hinterlassenschaften. Klar: Pastor Wolfgang Runge will Bürgermeister Arthur Ohde mit seinen Enten doch nur ordentlich ärgern. Irgendwann wird der Kirchenmann seinen Tod auf dem Gewissen haben, ist sich Ohde sicher. Diesen Kleinkrieg kann nur ein Boxkampf lösen.
50 Jahre auf der Bühne
Turbulent und pointenreich geht es zu in „De Aantenkrieg“, mit dem das Niederdeutsche Theater Delmenhorst (NTD) erfolgreich in die neue Spielsaison gestartet ist. Für Heinrich Caspers sind die Aufführungen des Lustspiels aus der Feder von Walter G. Pfaus in mehrfacher Sicht etwas Besonderes. „Heini“, wie er liebevoll genannt wird, feiert damit sein 50. Bühnenjubiläum beim NTD. Und: Die Rolle des Bürgermeisters Ohde verkörpert er nach 28 Jahren nun noch einmal. Sein Jubilarstück durfte er selbst wählen. Wie viel Spaß Caspers die Rolle des willensstarken Bürgermeisters macht, ist ihm in jeder Szene deutlich anzusehen. Claus Deters legt sich als sein geistlicher Gegner im Boxring nicht weniger ins Zeug. Die Kabbeleien der beiden Kontrahenten sind herrlich.
Alles so, wie es scheint?
Endlich ist mal was los im Dorf, jubelt Nachbarin Wanda Fink (Birgit Schütte). Und auch bei Bürgermeister Ohde zu Hause, wo seine Tochter Heike (Manuela Pfeiler) den – zumindest wenn es nach ihr geht – künftigen Schwiegersohn Udo (Franz Pache) umschwärmt. So viel Weißglut bei ihrem Mann kann auch Ohdes Frau Helma (Anita Reblin) kaum löschen. Noch eine Schippe drauf auf den Trubel legt der von Bernd Schierenbeck köstlich dargestellte Johann Papendiek aus dem Gemeinderat, dessen Vorliebe für alkoholische Gaumenfreuden Ehefrau Irma (Brigitte Bauer) ganz schön herausfordert.
Doch nicht alles ist am Ende, wie es scheint. Der Entenkrieg gipfelt in einem Zweikampf, hinter dem mehr steckt als man ahnt. Was, sei natürlich an dieser Stelle nicht verraten. Die charmant-unterhaltsame Inszenierung von Regisseur Christoph Jacobi bietet noch an sieben Terminen die Chance, mit den Protagonisten in den Boxring im Theater „Kleines Haus“ zu steigen.
Weitere Aufführungen
Freitag, 31. Januar, Sonnabend, 1. Februar, Sonntag, 2. Februar, Freitag, 7. Februar, Sonntag, 9. Februar, Donnerstag, 13. Februar, und Freitag, 14. Februar. Beginn ist jeweils 20 Uhr, sonntags um 15.30 Uhr. Infos und Tickets gibt es hier und bei der Konzert- und Theaterdirektion Delmenhorst, Telefon 04221/1 65 65, E-Mail info@konzert-theaterdirektion.de.