Es sollte hauptsächlich um die Stärkung der Vereinslandschaften in Osterholz-Scharmbeck und den Ortschaften gehen, als Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens und Direktkandidatin Özge Kadah (SPD) kürzlich ins Hülseberger Hofcafé einkehrten. Letztere hatte Bierdeckel auf den Tischen verteilt, auf denen die Vereinsvertreter ihre Sorgen und Wünsche notieren konnten.
Daniela Behrens outete sich als sportbegeisterte Ministerin und Werder-Fan. Sie berichtete über die zukünftige Sportförderung im Land. In Niedersachsen seien 2,4 Millionen Menschen in 9.000 Sportvereinen aktiv. „Hier wird tolle Jugendarbeit von Ehrenamtlichen geleistet“, so Behrens, „für Ihre gute Arbeit danke ich Ihnen.“
Doch Funktionäre der Vereine beklagten, dass es immer schwieriger sei, Ehrenamtliche für die Vereinsarbeit zu gewinnen, neue Verordnungen und zu viel Bürokratie die Beantragung von Sportmitteln und Bauvorhaben erschweren. „Uns werden viele Steine in den Weg gelegt“, so ein Vorstandsmitglied aus Schwanewede. Katastrophal umfangreich sei es, Bauanträge und Mittel für den Verein zu beantragen, beklagte ein weiterer Sportler und Funktionär. Diese Klage hatte Behrens schon häufig gehört und sie verkündete dazu, dass die Bauordnung in Niedersachsen „entschlackt“ werde, vieles werde vereinfacht, insbesondere die Richtlinie für Schwimmbäder.
Laut Sportfördergesetz in Niedersachsen gehen 35 Millionen Euro an den Landessportbund aus Glücksspielen, diese Mittel werden an die Sportvereine weitergeleitet. 2024 kamen zusätzlich acht Millionen Euro in diese Förderung. Das Sportstätten-Sanierungsgesetz halte 20 Millionen bereit und fünf Millionen zusätzlich für Hallen- und Schwimmbäder. „Wir konzentrieren uns 2026 auf den Bereich Schwimmen“, so Behrens.
Der demografische Wandel erfordere die Änderung vieler Regeln und Verordnungen, so die Ministerin. Zusammen mit Kadah nahm sie noch zu vielen weiteren Fragen der Vereinsvertreter aus dem Landkreis Stellung. Fazit: „Wir müssen unkomplizierter werden.“