Bremerinnen und Bremer, die über das Drehkreuz Frankfurt mit der Lufthansa nach Argentinien, Japan oder Südafrika fliegen, können mit etwas Glück mit Bremens Botschafterin der Lüfte in die Ferne schweifen.
Die Boeing 747-8 mit der Kennung D-ABYR ist nicht nur auf den Namen der Hansestadt getauft, sie trägt auch den Namen „Bremen“ um den ganzen Globus.
Auf der Fernstrecke unterwegs
Der Bremen-Jumbo, gerade zehn Jahre alt geworden, ist in seinem bisherigen Leben schon sehr weit gekommen. „Er hat seit 2015 schon 41 verschiedene Destinationen angeflogen und auf rund 4.200 Flügen mehr als 1,2 Millionen Fluggäste sicher an ihr Ziel gebracht“, sagt Sandra Kraft.
Die Lufthansa-Pressesprecherin ergänzt: „Die entferntesten Ziele der `Bremen´ sind Buenos Aires (318 Anflüge), Tokyo Haneda (166 Anflüge) und Johannesburg (119 Anflüge).“
Mindestens genauso beeindruckend wie der Flugplan des Kranich-Fliegers ist auch dessen Steckbrief: Die Boeing 747-8 ist 76,30 Meter lang und hat eine Spannweite von 68,40 Meter. Die maximale Reisegeschwindigkeit beträgt 920 km/h, die maximale Flughöhe 13.100 Meter.
Insgesamt 364 Passagiere (8 First/80 Business/32 Premium Economy/244 Economy) finden an Bord Platz.
Über 300 Flugzeug-Patenschaften
Das Geburtstagskind ist eines der rund 300 Flugzeuge der Lufthansa-Flotte, die nach deutschen Städten oder Bundesländern benannt. In den letzten Jahren tragen sie zudem Namen internationaler Metropolen wie Peking oder Zürich.
Bei der Vergabe der Patenschaften orientiert sich die Fluggesellschaft nach eigenen Angaben an der historischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des betreffenden Ortes.
„Auch Städte, die in besonderer Weise mit der Luftfahrt oder Lufthansa verbunden sind, finden Berücksichtigung“, betont Sandra Kraft. Die Unternehmenssprecherin weiter: „Dass eine solche Patenschaft ein begehrtes Gut ist, zeigt (…) ein Blick auf die beachtliche Warteliste interessierter Städte. Derzeit liegen Bewerbungen von mehr als 250 Städten vor. Die Wartezeit kann aufgrund der großen Nachfrage zwischen zehn und 15 Jahren betragen.“
Erste „Bremen“ hob 1962 ab
Die Tradition der Flugzeugpatenschaften bei der Lufthansa reicht zurück bis ins Jahr 1960: Das erste Flugzeug der Airline, das einen deutschen Städtenamen trug, war die „Berlin“, getauft vom damaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin und späteren Bundeskanzler Willy Brandt.
Schon zwei Jahre später flog die erste „Bremen“ durch die Welt. Die Boeing 720-30B wurde am 26. Februar 1962 am Flughafen Bremen getauft. Taufpatin war Ella Ehlers, die Gattin des damaligen Bremer Senators und Bürgermeisters Adolf Ehlers.
Der Geburtstagsflieger ist mittlerweile das sechste Flugzeug mit dem Namen „Bremen“, das weltweit die Werbetrommel für die Hansestadt rührt und die enge Verbundenheit der Wesermetropole mit der Luftfahrt zeigt.
„Bei solch einer Taufzeremonie wird üblicherweise von der Treppe aus Sekt über den Flugzeugrumpf gegossen. Anders als bei Schiffen, werden keine Flaschen gegen den Rumpf geworfen“, sagt Sandra Kraft abschließend.