Die Neurografik verbindet Linien, Formen und Farben zu kraftvollen Bildern, die nicht nur ästhetisch aussehen, sondern auch zu neuen Verdrahtungen im Gehirn führen und positive Veränderungen fördern können. Die wissenschaftlich fundierte Technik, die weit mehr als Kunst ist, bietet die Möglichkeit, Stress abzubauen, Ängste zu bewältigen und neue kreative Fähigkeiten zu entdecken.
Wie das genau aussehen kann, zeigt seit dieser Woche die neue Ausstellung „Verborgene Verbindungen: NeuroGrafik zwischen Geist und Form“ von Svetlana Miller im Lichthof der Volkshochschule Delmenhorst. Miller ist professionelle Instruktorin für Neurografik, Ästhetische Coach und Absolventin der Neurographica School by Psychology of Creativity Institute. Ihre Familie stammt aus der ehemaligen Sowjetunion, Miller lebt seit 2000 in Deutschland, ist wohnhaft in Delmenhorst. Das Interesse an der Medizin wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. Ihre Mutter leitete eine Apotheke, der Vater beschäftigte sich mit gesunder Ernährung für Tiere, der Opa war Tierarzt. „Bei uns zu Hause gab es immer viele medizinische Bücher“, erinnert sich Miller, die nach einem Studium der Betriebswirtschaft eine medizinische Ausbildung machte. Dabei war sie auch bei Operationen am Gehirn anwesend. Eine prägende Erfahrung.
Muster und Formen
Gern gemalt habe sie schon als Kind. Da lag es nahe, die Interessen zu verbinden. Die intuitive Zeichentechnik der Neurografik ist noch relativ jung. 2014 wurde sie von dem russischen Psychologen Pavel Piskarev aus der Grundidee heraus entwickelt, dass das Zeichnen von bestimmten Mustern und Formen das Gehirn direkt beeinflussen und somit positive Veränderung im Denken und Fühlen eines Menschen herbeiführen kann. Miller arbeitet mit Erwachsenen und Kindern. Sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich könne die Neurografik helfen. „Sie kann Blockaden lösen, Aggressionen bei einer Demenz oder auch Panikattacken reduzieren“, sagt sie. Dabei komme es bei jeder Sitzung auch zu einer Lösung. Ein Richtig oder Falsch gebe es beim Erstellen der Linien und Formen nicht. „Es geht darum, Standarddenken im Kopf zu lösen“, erklärt die Expertin.
Die Ausstellung zeigt nicht nur ihre eigenen Bilder, sondern auch Werke ihrer Klienten. Zu sehen ist sie noch bis zum 27. Mai.
Schnupperkurs
Wer die Methode der Neurografik einmal selbst ausprobieren möchte, kann dies in einem kostenfreien Kurs mit Svetlana am Mittwoch, 26. März, von 18 bis 19 Uhr bei der VHS Delmenhorst auf der Nordwolle. Interessierte melden sich hier an, per E-Mail anmeldung@vhs-delmenhorst.de, Telefon 04221/98 18 00 Die Kursnummer lautet 25AZ2001.