Das Stadtmusikantenhaus ist eines der wenigen Projekte die im ersten Umsetzungszeitraum bis 2027 fertiggestellt werden sollen.Foto: Schlie Das Stadtmusikantenhaus ist eines der wenigen Projekte die im ersten Umsetzungszeitraum bis 2027 fertiggestellt werden sollen. Foto: Schlie
Innenstadt

„Veränderung liegt in der Luft“

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Wie der „Aktionsplan Centrum“ die Innenstadtentwicklung konkretisieren will

Das Esprit-Haus ist abgerissen, die Postfiliale an der Domsheide seit Monaten geräumt, und zwei Etagen des ehemaligen Horten-Kaufhauses stehen leer. Dass sich etwas in der City tut, erkennt jeder bei einem Spaziergang durch die Innenstadt. Doch was kommt in die Lücken? Im Beirat Mitte stellten Vertreterinnen und Vertreter des Projektbüros Innenstadt und der Brestadt in dieser Woche vor, wie es mit der Bremer Innenstadt weitergehen soll. Ein wichtiger Baustein dafür: der Aktionsplan Centrum“

Innenstadtentwicklung nicht durchfinanziert

Kurz vor der Sommerpause legte der Senat den im Koalitionsvertrag versprochenen Plan vor, der an die „Strategie Centrum Bremen 2030+“ aus dem Jahr 2021 anknüpft. „Wenn die Strategie ein Kompass war, dann ist der Aktionsplan ein Navigationsgerät“, erklärt Jan Casper-Damberg vom Projektbüro Innenstadt. Im Mittelpunkt stehen drei Handlungsfelder, die die Innenstadt aufwerten sollen: Mobilität, öffentlicher Raum und Nutzungsvielfalt.

Die Projekte sind auf drei Umsetzungszeiträume ausgelegt: bis 2027, bis 2030 und darüber hinaus. Bei den im Aktionsplan beschriebenen Projekten müssten allerdings auch die finanziellen Handlungsspielräume berücksichtigt werden, schränkt Casper-Damberg ein: „Auch wir sind an den Haushalt gebunden. Wir haben die Zusagen der Ressorts für die verzeichneten Projekte bekommen, aber ausfinanziert sind die leider nicht.“

Start in der Dechanatstraße

Ganz konkret tut sich bereits in der nächsten Woche in der Dechanatstraße etwas. Ab dem 12. September beginnen dort die Umbauarbeiten zur Klimastraße. Elf weitere Orte, die zu klimaangepassten Stadträumen werden sollen, hat das Projektbüro ausgewählt. Sie sollen jedoch erst nach 2030 umgestaltet werden – auch wegen der Finanzierung.
Darüber hinaus ist in den kommenden zwei Jahren mit ersten Schritten zu rechnen.

Der Ansgari-Kirchhof solle wegen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit „angefasst werden“, so beschreibt es Casper-Damberg. Was das konkret bedeutet, ist allerdings noch unklar. Zusammen mit dem Neubau auf dem ehemaligen Esprit-Gelände und der neuen Nutzung des C&A-Gebäudes ergibt sich zumindest im Westen der Innenstadt eine sichtbare Veränderung. Auch das Literaturhaus in Marktplatznähe soll bis zur Bürgerschaftswahl fertiggestellt sein.

Innenstadt soll sich ab 2027 stark wandeln

In großen Schritten wird ab 2027 geplant. Dann sollen der Abriss des Parkhauses Mitte beginnen und die neue Nutzung des Horten-Gebäudes starten. Mitte des Monats steht eine Entscheidung an, erklärt Brestadt-Sprecherin Anna Oetken Dierks. Ob Abriss, Teil-Abriss oder Nutzung im Bestand: In wenigen Tagen will die Brestadt ihren Abschlussbericht zur Beratung in die politischen Gremien geben, so Oetken Dierks. Bis 2027 lautet auch hier die Devise: Zwischennutzung.

Ein Masterplan ist der Aktionsplan Centrum jedoch nicht, betont Casper-Damberg. Der Radverkehr in der Innenstadt wirft weiterhin „ungelöste Fragen“ auf, wie er bestätigt. Zudem suchen die zuständigen Ressorts nach Standorten für je ein Fahrradparkhaus im Bereich der Domsheide und des Brills sowie nach einer Immobilie für eine öffentliche Toilette im Bereich der Obernstraße. Wo und wann diese gefunden werden sollen, ist noch unklar.

„Veränderung liegt in der Luft“, beschreibt Ortsamtsleiterin Astrid Verena Dietze die Situation. Bis sich die Veränderungen materialisieren, werden jedoch noch einige Tage ins Land ziehen.

 

Der vollständige Aktionsplan Centrum ist online abrufbar

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