Nach zahlreichen Verschiebungen ist es soweit: Der Umbau der Dechanatstraße zur ersten Bremer Klimameile haben begonnen. Foto: Schlie Nach zahlreichen Verschiebungen ist es soweit: Der Umbau der Dechanatstraße zur ersten Bremer Klimameile haben begonnen. Foto: Schlie
Dechanatstraße

Erste Bremer Klimameile

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Umbau der Dechanatstraße gestartet: Bäume und Versickerung gegen den Klimawandel

Der Großteil der Dechanatstraße ist bereits aufgerissen. Bauarbeiter in Baggern graben die auf den ersten Blick unscheinbare Abzweigung von der Domsheide um. In den kommenden Monaten soll sich das Erscheinungsbild der Straße deutlich verändern. Der Verbindungsweg erhält dabei Modellcharakter: Entsiegelungen und neue Baumpflanzungen sollen die Straße zu einem Baustein der Schwammstadt machen. Nach zahlreichen Verschiebungen beginnen heute die Umbauarbeiten.

Was passiert mit der Dechanatstraße?

Zwischen Absperrgittern und neugierigen Blicken von Passanten griffen Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Bausenatorin Özlem Ünsal und Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf selbst zum Werkzeug. Mit geübtem Schwung lockerten sie symbolisch einige Steine aus dem Kopfsteinpflaster der Dechanatstraße. „Klimaschutz und Klimaanpassung sind zentral, um unsere Städte auch künftig lebenswert zu halten. Es wird zunehmend heiße und sehr heiße Tage geben. Auf der anderen Seite müssen wir uns auf mehr Starkregenereignisse und die damit verbundene Überschwemmungsgefahr vorbereiten“, betonte Moosdorf.

Bausenatorin Özlem Ünsal, Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Klimasenatorin Kathrin Moosdorf (von links) beim Start des Umbaus der Dechanatstraße zu Bremens erster Klimastraße. Foto: ASV

Bausenatorin Özlem Ünsal, Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Klimasenatorin Kathrin Moosdorf (von links) beim Start des Umbaus der Dechanatstraße zu Bremens erster Klimastraße. Foto: ASV

Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf rund 1,38 Millionen Euro. Etwa die Hälfte trägt die Stadt Bremen, die andere Hälfte stammt aus Fördermitteln des Bundes. Im Rahmen des Programms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ wurde die Dechanatstraße nach einem Beteiligungsverfahren als Pilotraum für den modellhaften Umbau ausgewählt.

Asphalt weicht entsiegelten Flächen

Wer in einigen Monaten durch die Dechanatstraße geht, soll nicht nur über neues Pflaster laufen, sondern auch ein Stück Schwammstadt erleben. Wo heute noch grauer Asphalt liegt, entstehen entsiegelte Flächen, die Regen aufnehmen können. Unter der Oberfläche sorgen Rigolen dafür, dass Wasser gespeichert wird – bei Starkregen wird es abgefangen, in trockenen Zeiten langsam wieder abgegeben. So soll die Straße nicht nur angenehmer zum Verweilen werden, sondern auch besser mit den Folgen des Klimawandels umgehen können.

So soll die Dechanatstraße nach dem Umbau aussehen. Mehr Grün soll für mehr Aufenthaltsqualität sorgen. Visualisierung: Bruun & Möllers GmbH & CO. KG

So soll die Dechanatstraße nach dem Umbau aussehen. Mehr Grün soll für mehr Aufenthaltsqualität sorgen.
Visualisierung: Bruun & Möllers GmbH & CO. KG

„Dass die Dechanatstraße und damit das Entree zum Schnoor herausgeputzt wird, wird vor allem die vielen Touristinnen und Touristen freuen, die jedes Jahr Bremen und auch den Schnoor besuchen“, erklärt Bovenschulte. Die Baustelle sei jedoch nur ein Baustein beim Umbau der Innenstadt. Weitere Klimastraßen sollen folgen – aufgrund der Finanzierung allerdings erst nach 2030.

Welche Auswirkungen haben die Bauarbeiten auf den Verkehr?

Das Amt für Straßen und Verkehr geht derzeit von Bauarbeiten bis zum 9. Februar aus. Die Dechanatstraße bleibt dementsprechend mehrere Monate komplett gesperrt – sowohl für den motorisierten Verkehr als auch für Radfahrerinnen und Radfahrer.

Ob die Vollsperrung tatsächlich bis Februar bestehen bleibt oder die Straße vorher schon wieder teilweise freigegeben werden kann, ist noch offen. Eine Zufahrt in das Schnoorviertel ist täglich von 7 bis 11 Uhr über den Stavendamm möglich.

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