In der „capriccioso“-Reihe findet in der Kulturwerkstatt Westend (Waller Heerstraße 294) in der kommenden Woche zum Thema Kurt Tucholsky eine Lesung mit Musik statt.
Wie wir uns Kurt Tucholsky vorstellen
„Ein kleiner dicker Berliner wollte mit der Schreibmaschine eine Katastrophe aufhalten“, sagte einst Erich Kästner. Und tatsächlich hat er es versucht, der „kleine dicke Berliner“, der großartige, mutige Mann mit der Schreibmaschine. So stellen wir uns einen linken Schriftsteller immer noch gern vor: als hintergründigen Satiriker, mit feiner Selbstironie, zutiefst menschlichem Humor, einer einfachen, aber keineswegs schlichten Sprache und alles andere als öde-ideologisch vernagelt.
Kurt Tucholsky rieb Salz in die Wunden der Zeit
Jeder, der ihn kennt, liebt Kurt Tucholsky. Das war nicht immer so. An Tucholsky schieden sich die Geister: Den Parteitreuen war er zu individualistisch, den Bohemiens zu politisch, den sensiblen Künstlern zu agitatorisch, den Rechten ein Bundesgenosse der Kommunisten, den Kommunisten bloß ein entlaufener Bürger, den Asketen zu hedonistisch … In jedem Falle war er aber einer, an dem man nicht so leicht vorbei kam. Zwischen den Stühlen, da wo man sich durchwursteln könnte, da saß er und rieb Salz in die Wunden der Zeit. Und sagte: „Nein!“ Wann, wenn nicht jetzt, ist es an der Zeit, ihm mal wieder die Reverenz zu erweisen.
Die Lesung in der Kulturwerkstatt Westend
Es liest: Stylianos Eleftherakis. Musikalische Begleitung: Peter Dahm (Saxofon) und Ralf Stahn (Kontrabass). Die Lesung beginnt am 18. September um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 10, ermäßigt 7 Euro. Karten können reserviert werden – per Mail an das Westend-Büro unter buero@westend-bremen.de – alternativ dazu kann auch telefonisch reserviert werden unter 0421-616 04 55. Reservierungen sind bis zum 18. September (12 Uhr) möglich und werden bestätigt. mb







