Vor der Saison, spätestens nach der Auftaktniederlage in Frankfurt, hätten die meisten Werderfans ein Angebot, das den Bremern nach drei Spielen vier Punkte auf dem Konto garantiert, sicher unterschrieben. Doch mit dem Erfolg steigen das Selbstvertrauen und die Lust auf mehr. Und so scheint auch am Samstag im Weserstadion (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg, immerhin als Tabellenfünfter der Vorsaison nur knapp an der Champions League vorbeigeschrammt, etwas möglich.
Planungssicherheit als Stimmungsaufheller
Trainer Horst Steffen, ohnehin ein stets positiv denkender Mensch, hat den Stimmungsumschwung wohlwollend registriert: „Ich habe auch das abgeschlossene Transferfenster als Stimmungsaufheller erachtet, dazu hat auch das Remis gegen Leverkusen beigetragen und schließlich der Sieg in Gladbach. Es ist immer wichtig, dass sich alle an diesen Erfolgserlebnissen beteiligt fühlen, das haben die Tore nach den Einwechslungen gezeigt. Ich nehme diese Stimmung gerne mit und zeige das auch gerne.“
Gleichzeitig warnt er aber vor zu viel Euphorie: „Ich versuche das aber auch im Zaun zu halten, egal ob in die positive oder in die negative Richtung. Denn es gilt jetzt der Fokus auf Freiburg. Wir müssen gegen Freiburg einiges tun, damit diese gute Stimmung so weiter da bleibt.“
Sugawara und Mbangula fraglich
Sicher ist, dass dabei neben den Langzeitverletzten Mitchell Weiser, Max Wöber, Olivier Deman und Julian Malatini auch Salim Musah (Oberschenkelprobleme) und Niklas Stark (Hüfte) ausfallen. Hinter Yukinari Sugawara (Schulter) und Samuel Mbangula (Oberschenkel), die beim 4:0-Erfolg in Gladbach Blessuren davongetragen hatten, stehen noch dicke Fragezeichen. „Es ist möglich, dass Yuki es schafft, Samuel vielleicht nicht. Ich kann das aber noch nicht final bewerten, vielleicht schaffen es auch beide“, sagt Steffen.
Immerhin: Marco Friedl und Jens Stage haben ihre Startelfeinsätze trotz geringer Vorbereitungszeit insgesamt gut überstanden. „Es gab leichte Nachwehen bei Friedl und Stage. Sie konnten aber fast alles mittrainieren und deshalb gehe ich bei beiden davon aus, dass sie auch am Samstag wieder dabei sind“, erklärt der Trainer.
Defensive Struktur als Grundlage für offensive Kreativität
Grundlage für einen Erfolg gegen Freiburg soll wieder die Kombination aus disziplinierter Defensivarbeit und mutigem Offensivspiel werden. „Die Struktur muss gewährleistet sein, dann freue ich mich auf die Kreativität der Spieler vorne. Die Struktur hinten darf auch Struktur bleiben. In der Offensive darf es etwas mehr Freiheit geben – und trotzdem darf es kein wildes Gerenne werden“, so Steffen. „Ich will, dass wir jede Gelegenheit nutzen, um nach vorne zu spielen und aufs Tor zu schießen.“
Vom Gegner erwartet er ähnlich intensive Arbeit wie vom eigenen Team. „Freiburg arbeitet sehr im Detail und wir müssen die Räume, wenn sie frei werden, schnell besetzen. Wir werden mit langen Bällen und vielen Flanken rechnen, auch die Zwischenräume können sie gut nutzen. Da wird eine energiegeladene Mannschaft auf uns zukommen, weshalb es auf Kleinigkeiten ankommen wird“, prophezeit Steffen. „Wir brauchen solche guten Momente, wie zuletzt in Gladbach mit dem Lattentor von Samuel, um ein Spiel dann auch auf unsere Seite zu ziehen. Es ist aber auch klar, dass wir wieder Phasen überstehen müssen, wenn Freiburg am Drücker ist.“ Dann müsse man daran glauben, dass man da rauskomme.







