Ein unerfüllter Kinderwunsch, starke Unterbauchschmerzen und starke oder unregelmäßige Blutungen können auf Endometriose hindeuten. Nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) handelt es sich dabei um eine der häufigsten Erkrankungen bei Mädchen und Frauen während der reproduktiven Lebensphase.
Endometriose eher Nischenthema
Trotzdem ist die Krankheit wenig bekannt und der Weg zur Diagnosestellung durch erheblichen Zeitverzug gekennzeichnet. „Frauengesundheit darf kein Tabu- oder Nischenthema sein – wir müssen offen darüber sprechen und umfassend aufklären, um gleiche Chancen auf Prävention, Diagnose und Behandlung zu schaffen. Mit der Endometriose-Sprechstunde schaffen wir eine spezielle Anlaufstelle für Betroffene, damit diese frühzeitig erkannt wird. Das ist ein wichtiger Schritt, um die Versorgungssituation für Endometriose-Patientinnen im Land Bremen weiter zu verbessern“, sagt die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz Claudia Bernhard.
Neue Sprechstunde am St. Joseph Stift
In der neuen Sprechstunde am St. Joseph Stift können Patientinnen sich zur sonographischen Abklärung und zur Planung der weiterführenden Behandlung, beispielsweise Operation oder medikamentöse Therapie, beraten lassen. „Viele Frauen leben lange mit starken Schmerzen und denken, diese Beschwerden seien normal. Die Einführung der Sprechstunde ist für uns ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum ersten zertifizierten Endometriose-Zentrum Bremens“, so die Leiterin des Zentrums für Microinvasive Chirurgie am St. Joseph-Stift, Katarina Dennis, und ergänzt: „Hierfür haben wir mit Dr. Lotta Zech als Oberärztin in unserer Frauenklinik eine sehr erfahrene Expertin von einem der größten Endometriose-Zentren Deutschlands am Albertinen Krankenhaus Hamburg für unser Zentrum gewinnen können. Mit der für 2026 angestrebten Zertifizierung ermöglichen wir den betroffenen Frauen eine bessere Diagnostik, kürzere Diagnosezeiten und eine hochqualifizierte Versorgung.“
Bei einer Endometriose-Erkrankung bildet gebärmutterschleimhautähnliches Gewebe aus unbekannten Gründen außerhalb der Gebärmutter sogenannte Endometriose-Herde. Diese Herde unterliegen den Veränderungen des Menstruationszyklus, wachsen und bluten, was zu Verklebungen, Verwachsungen und auch Entzündungen führen kann. Auch Blase, Darm und andere Organe können betroffen sein.
St. Joseph-Stift
Nach Terminvereinbarung und mit Überweisung: mittwochs von 8.30 bis 14.30 Uhr.
Anmeldung: 0421 / 347 13 09
Klinikum Bremen-Nord
Nach Terminvereinbarung und mit Überweisung: täglich von 8 bis 14 Uhr.
Anmeldung: 0421 / 66 06 15 41







