„Guck mal, der Schneemann hat nur eine halbe Nase“, tönt es durch den Raum des Kinder- und Familienzentrums Carl-Friedrich-Gauß. Auf dem Programm steht heute: nachhaltige Weihnachtskarten aus übrig gebliebenen Materialien basteln, statt aus neu eingekauften. Nur ein Teil der Maßnahmen, um mehr Klimaschutz im Alltag zu integrieren.
Klimaschutz in der Kita
In der Horner Kita und im Kinderhaus Fin Kids in Findorff wurden im vergangenen Jahr verschiedene Umweltschutzmaßnahmen ausgetestet und Personen für das Thema sensibilisiert. Betreut wurde das Programm von der Agentur Energiekonsens. Das Programm „klima:kita“ baue in gewisser Hinsicht auf der „ener:kita“ auf, erklärt Geschäftsführer Martin Grocholl. Der Fokus: Klimaschutz ganzheitlich und partizipativ in der Kita zu verankern. Mithilfe von Energiekonsens und externen Coaches erstellen die Kitas ihren CO₂-Fußabdruck, entwickeln einen Klimaschutzplan und setzen daraus Maßnahmen um.
Zentraler Baustein ist weiterhin das Energie- und Wassersparen im Alltag, dem man sich im Zuge von „ener:kita“ verschrieben hat. Genauso wichtig sei es zudem, die vorhandenen Ressourcen klug zu nutzen, so Grocholl. Während der technischen Begehung der Kita habe man viel zum sinnvollen Einsatz der Photovoltaikanlage und dessen Stromspeicher auf dem Dach gelernt, erklärt Jessica Salamon-Wildner, Projektmanagerin bei der Klimaschutzagentur.
„Durch das Auslesen der Daten ist klar geworden: Das Putzteam ist zum energetisch falschen Zeitpunkt hier“, so Salamon-Wildner. Wenn das Team am frühen Morgen vor Ort sei, Wäsche wasche und putze, seien die Batterien bereits leer. Viele der Aktivitäten habe man nun in die Mittagszeit verlagern können, um die überschüssige Energie besser zu nutzen.
Projekt soll weitergehen
Dies sei nur einer von vielen Aha-Momenten gewesen, meint Gabriele Haar vom Kinder- und Familienzentrum Carl-Friedrich-Gaus. In diversen Workshops hätten die Mitarbeitenden der Kita viel gelernt, betont Haar. Ein Ergebnis: der Mobilitätstag. Gemeinsam mit den Eltern habe man über die Anfahrtswege gesprochen. „Dabei ging es um Fragen wie: Muss es wirklich immer mit dem Auto sein? Oder geht das genauso gut per Rad oder dem ÖPNV?“, so Haar.
„Und natürlich wollen wir das Thema auch in den Köpfen der Kinder verankern“, betont Grocholl. Klimaschutz betreffe nun mal nicht nur Erwachsene, so Grocholl. Indem man früh beginne, Klima und Umwelt zu thematisieren und zu erklären, wie man sparsam mit Wasser und anderen Ressourcen umgehe, könne man viel erreichen. Im kommenden Jahr soll das Projekt laut Grocholl an zwei weiteren Kitas fortgeführt werden, um in eine zweite Pilotphase überzugehen.





