Der penetrante Marihuana-Geruch war einem Nachbarn in dem Mehrparteienhaus in der Neustadt aufgefallen. Das berichtet die Polizei am Donnerstag. Der Nachbar wandte sich an die Polizei. Daraufhin schaltete sich die Staatsanwaltschaft ein und bekam vom Amtsgericht Bremen eine Durchsuchungsanordnung.
Dann konnten die Beamten einschreiten: Am Mittwoch um neun Uhr betraten sie das Haus in der Neustadt. Der Mieter der fraglichen Wohnung war nicht anwesend, aber als die Polizei in die Wohnung eindrang, staunten die Beamten nicht schlecht: Sie fanden eine komplette „Indooranlage“ mit 229 Pflanzen, alle zwischen 120 bis 180 Zentimeter hoch, so der Polizeibericht.
Hoher THC-Gehalt gilt als sehr gefährlich
Gegen den 23 Jahre alte Mieter wird nun wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Trotz aller Debatten um die Legalisierung von Cannabis in Bremen warnt die Polizei: Die aus den Pflanzen gewonnenen Drogen Haschisch und Marihuana seien als sehr gefährlich einzustufen, da sie am häufigsten unterschätzt werden.
„Dies gilt insbesondere für die Bereiche der psychischen Abhängigkeit und der problematischen Abbauzeit des Rauschwirkstoffes THC“, so die Polizei. Hinzu komme, dass sich aufgrund von Züchtungen in Indoorplantagen der THC-Gehalt seit den 60er-Jahren um das 10-fache erhöht habe.