Tausende Menschen haben in Bremen, in Bremen-Nord und auch in Bremerhaven an Maikundgebungen teilgenommen, zu denen der DGB aufgerufen hatte. Rund 4000 Teilnehmer sollen es im Bundesland Bremen gewesen sein, die an den Demonstrationszügen und den anschließenden Kundgebungen waren, wie etwa Radio Bremen unter Berufung auf Gewerkschaftsangaben berichtet.
In Bremen stand der Erhalt der Arbeitsplätze im Vordergrund: „Zeit für gute Arbeit“ lautete das offizielle Motto der Demonstration. Mitarbeiter der Stahlwerke hatten an der Kundgebung teilgenommen, und auf dem Domshof nach der Devise „Stahl ist Zukunft“ für den Erhalt des Werkes in Bremen demonstriert, das derzeit durch Billigstahlimporte aus China massiv unter Druck steht.
Kritik an Rechtspopulisten in Stuttgart
Erst Mitte April waren rund 600 Beschäftigte des Bremer Werks von Arcelor-Mittal zum Aktionstag für die Stahlproduktion in Deutschland nach Berlin gefahren, an der auch Tausende Mitarbeiter von anderen Standorten teilnahmen. Im Werk Bremen selbst hatten Betriebsrat und Vorstand ein Sparpaket ausgehandelt, zu dem eine kürzere Arbeitszeit bei einer Lohnabsenkung gehört.
Bei den zahlreichen Kundgebungen des DGB in vielen deutschen Städten stand der Widerstand gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Mittelpunkt. Auf der zentralen Veranstaltung in Stuttgart, an der mehrere Tausend Menschen teilnahmen, hatte DGB-Chef Reiner Hoffmann vor Rechtspopulisten gewarnt und die AfD scharf kritisiert.
„Tanz in den Mai“ verlief friedlich
Zuvor hatte die Hansestadt nach Polizeiangaben aber einen ruhigen „Tanz in den Mai“ erlebt: „Die Polizei in Bremen freut sich, dass die Walpurgisnacht und die Veranstaltungen rund um den „Tanz in den Mai“ weitgehend friedlich verliefen“, so ein Polizeisprecher. „Es waren viele Menschen unterwegs, die einfach nur Spaß am Feiern hatten.“
In der Oberen Rathaushalle waren schon am Freitagabend über 250 Teilnehmer zum „Mahl der Arbeit“ zusammengekommen. Eingeladen zu der Traditionsveranstaltung vor dem 1. Mai hatte ebenfalls der DGB. Vorsitzende Annette Düring konnte den Bürgermeister und den fast kompletten Senat begrüßen, wie auch Yasmin Fahimi, Staatssekretärin im Bundesfinanzmi- nisterium, sowie zahlreiche Gewerkschafter aus der Hansestadt.
Fahimi will Stärkung der Altersvorsorge
Die Staatssekretärin tritt für eine Stärkung der betrieblichen Altervorsorge ein, wie sie in ihrer Rede betonte, denn 30 Prozent der Arbeitnehmer hätten weder eine private noch eine betriebliche Vorsorge.
Ihr Ministerium arbeite an einem „attraktiven Deal für Arbeitnehmer und Arbeitgeber“, auch für kleinere Unternehmen. Entschieden trat sie aber Spekulationen entgegen, nach denen die staatliche Altervorsorge nicht stabil sei. Weiter widmeten sich Fahimi wie auch Düring dem Thema Leiharbeit, deren Anteil in Bremen sehr hoch sei.