Anke und Hans-Georg Osmers wollen es noch einmal wissen. Zum dritten Mal holen sie den Ex-Klostertaler Geri Tschann in die Diele ihres Kuhstalls. Dort wird er am 11. Juni für Stimmung sorgen.
Die Vorfreude ist dem Stromer Ehepaar schon jetzt anzumerken. „Ich habe allein zwei Tage lang das Gebälk von Spinnweben befreit“, sagt Hans-Georg Osmers lachend. Die große Diele, in der im Winter Futtermittel lagern und im Frühjahr Kühe abkalben, ist jetzt leergeräumt.
Geri Tschann spielt am 11. Juni
Wenn Volksmusiker Geri Tschann am 11. Juni seine Anlage aufbaut, soll schließlich alles perfekt sein. Schon sechs Jahre ist es her, dass sich die österreichische Gruppe Klostertaler getrennt hat.
Anke und Hans-Georg Osmers sind trotzdem glühende Fans geblieben – in erster Linie von Geri Tschann. „Er hatte von selbst aber kaum Ambitionen, nach Norddeutschland zu kommen“, sagt Hans-Georg Osmers.
Milchbauernhof ist einsame Volksmusikbastion
Dort sei die Nachfrage nach österreichischer Volksmusik nun einmal einfach nicht so ausgeprägt – der Milchbauernhof von Familie Osmers in Strom natürlich ausgenommen. Deshalb – und weil es für Landwirte oft schwierig ist, selbst für Konzerte zu verreisen – verpflichteten die beiden Fans den Musiker schließlich selbst und veranstalteten kurzerhand ihr erstes Dielenfest.
Ihre Diele räumten Hans-Georg und Anke Osmers dafür leer, bauten Tische, Stühle und eine Bühne auf. Die Klostertaler-Fans kamen – und nahmen teils sogar weite Anreisen in Kauf, um ihr Idol hautnah zu erleben.
Freundschaftliches Verhältnis zum Musiker
Tschann sei indes nicht schwer vom Auftritt in Strom zu überzeugen gewesen. „Er fand das gut“, erinnert sich Osmers. Inzwischen ist das Verhältnis zwischen dem Stromer Ehepaar und dem österreichischen Musiker ein freundschaftliches.
Übernachtete er im ersten Jahr noch im Hotel, quartierte er sich beim zweiten Mal direkt bei Familie Osmers ein. „Letztes Mal lief gerade die Fußballweltmeisterschaft. Die hat er in unserem Wohnzimmer mit seinem Fahrer geguckt“, erinnert sich Anke Osmers.
Kein Deutschlandspiel am Konzertabend
In diesem Jahr hat Tschann sich erneut fürs „Hotel Osmers“ entschieden und auch dieses Jahr steht mit der Europameisterschaft wieder ein großes Fußballevent bevor. „Als wir den Konzerttermin gemacht haben, haben wir extra darauf geachtet, dass Deutschland an dem Tag nicht spielt.“
Partystimmung wird auch ohne Fußballfest aufkommen – da sind sich die beiden Stromer sicher. „Es hat etwas von Oktoberfest“, sagt Anke Osmers. Stimmung macht im Zweifel auch der in Delmenhorst stationierte Fanclub von Geri, dem ehemaligen Klostertaler.
Ehepaar hofft auf volle Diele
Dort sind Anke und Hans-Georg Osmers selbstverständlich seit vielen Jahren Mitglied und arbeiten mit der Vorsitzenden Roswitha Eilers zusammen, wenn es darum geht, das Konzert in Strom zu organisieren.
Auch dieses Jahr hoffen die Volksmusikfans auf volles Haus. 200 Leute passen in die Scheune, Karten gibt es telefonisch bei Familie Osmers unter der Nummer 54 12 17 und bei Roswitha Eilers unter 04221 / 298 06 11. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr.
In Strom laufen indes die Vorbereitungen für den großen Tag weiter. Hans-Georg Osmers will hier und da noch etwas streichen. Am 11. Juni soll dann aber wirklich alles fertig sein. „Wenn das Konzert beginnt, dann genieße ich es einfach nur“, sagt Anke Osmers.