Herr Knop, als wer gucken Sie die EM?
Ich gucke als alle. Als Guardiola, als Matthäus, als Löw. Wir gucken als ich in der Gruppe.
Das hört sich anstrengend an. Vor allem für andere…
Nee, ich bin ja alleine. Also mit meiner Mannschaft. Aber klar, ein bisschen Schizophrenie ist schon dabei. Manchmal werde ich als Löw wach, gehe als Dieter Bohlen zum Bäcker, fahre als Beckenbauer zur Arbeit und gehe als Dante ins Bett. Aber im Urlaub bin ich ganz alleine. Da habe ich nur den Richie mit. Aber das weiß keiner, das ist geheim.
Was denken Sie, wen Sie während der EM am häufigsten parodieren werden? Löw?
Das weiß ich nicht. Mal schauen, wer sich da herauskristallisiert. Es ist ja auch so: ich habe keinen Lieblingsfußballspieler. Ich mag die Abwechslung und stelle mich gerne auf neue Leute ein. Beckenbauer ist zwar eine Paraderolle, aber zu viel davon geht einem auch auf den Senkel. Im Matze-Knop-TV werden viele zu Wort kommen.
Was haben Sie noch geplant für die EM?
Ich habe einen Song gemacht: „Win the Trophy“. das Video dazu erscheint nächste Woche. Und ich bin bei Lanz eingeladen. Und dann ist noch einiges in Planung, das sich aktuell entscheiden wird.
Wie ist denn Ihre Prognose?
Wir haben gute Chancen zu gewinnen. Viele WM-Sieger haben gleich danach auch den EM-Titel geholt. Und jetzt ist ja auch Schweini wieder fit… das klappt. Klar, Frankreich ist ganz gut, Belgien gilt als Favorit und dann sind da noch die Engländer. Die sind auch ganz gut… aber nein… das sind ja nur die Engländer. Also: Wir können das schaffen.
Sie parodieren nationale und internationale Spieler, warum ist keiner von Werder dabei?
Das weiß ich auch nicht. Pizarro ist eigentlich sehr interessant, Fritz will auch verlängern und Vestergaard ist optisch total spannend. Skripnik ist auch gut zu parodieren. Aber bei dem warte ich nochmal ab, ob er nächste Saison auch noch dabei ist. Im Ernst: Ich bin ganz froh, dass Werder in der ersten Liga geblieben ist. Bei den ganzen Ingolstädtern, Hoffenheimern, Wolfsburgern und so…
Bisher gab‘s ja haufenweise positives Feedback für Sie. Hat denn auch mal einer gemeckert?
Bis jetzt nicht. Aber ich versuche auch, alle mit Respekt zu behandeln. Jeder von uns ist auf der Suche nach dem großen Glück und hat sich bei seinem Leben was gedacht. Das ist schlechtes Karma, wenn ich mich nur darüber lustig mache und alle vorführe.
Ihr aktuelles Programm heißt „Diagnose dicke Hose“. Das passt ja auffällig gut zu diversen Fußballern…
Ja, das passt ganz gut zusammen, wenn man sich einen Ronaldo oder einen Ibrahimovic anschaut. Aber grundsätzlich meine ich damit: Ich mache das, was für mich gut ist. Nicht auf Kosten anderer, aber ohne, dass mich die Meinung anderer interessiert. Deshalb finde ich Ronaldo auch echt gut. Der zieht sein Ding durch, geht ins Fitnessudio, ist super trainiert und zeigt das auch. Und darüber regen sich so viele auf – warum? Die können ja selber trainieren gehen, damit sie so aussehen. Mir gefällt der. Also als Typ, der seine Wünsche durchsetzt.
Und Tim Wiese? Bei dem könnte man ja behaupten, der sei ein wenig übers Ziel hinausgeschossen…
Der ist doch aber auch authentisch. Mit seinem rosa T-Shirt haben ihn so viele ausgelacht – ihm war das wurscht. Und vielleicht hat er ja jetzt als Wrestler Erfolg. Aber es zählt auch nicht, was andere sagen, sondern wie es ihm geht. Das muss man respektieren. Wir brauchen solche Menschen. Bunt und durcheinander soll das Leben sein. Wäre ja auch langweilig, wenn alle gleich wären. Dann hätten wir nichts zu reden. Und zu parodieren.
Am 13. November, 19 Uhr, kommt Matze Knop mit seinem aktuellen Programm „Diagnose dicke Hose“ ins Modernes. Tickets dafür gibt’s bei eventim.