Als hätten wir nicht schon genug um die Ohren. Urlaubsvorbereitungen hier, Fanatiker da, dazwischen Schwiegermama, die Schlechtwetterfront und das Drama um die Bikini-Figur. Und dann kommt das: Am Samstag ist internationaler Weltschlangentag. Ja, nee, is klar.
Vorausgesetzt, man quittiert die Absurdität mancher dieser „Tage“ nicht nur mit einem Kopfschütteln und geht dann zur Tagesordnung über, bleibt die Frage: Wie begeht man diesen als „Aktionstag“ deklarierten Sonnabend? Öffentliche Feierlichkeiten sind wohl nicht vorgesehen, auch der Bundespräsident wird sich vermutlich das Grußwort auf Parsel sparen. Kein Wunder: Auf der Welt gibt es zwar rund 3.500 Schlangenarten (von denen übrigens 500 gifitg sind), davon aber nur sechs in Deutschland.
Zum Mittagessen gibt’s Schlangengurken-Salat
Derart ausgebremst, was bleibt dann feierfreudigen Reptilienfreunden? Vielleicht lässt sich das Bedürfnis ja auf ähnliche Gattungen verlagern: Im Schlick knien und Wattwürmern beim Graben helfen? Ein paar leckere Nacktschnecken für die Blindschleichen (nein, das sind wirklich keine Schlangen, sondern Eidechsen, denen aus evolutionären Gründen die Füße abhanden gekommen sind) in der Umgebung sammeln? Im Trüben fischen und Aale streicheln? – Bääh!
Unser Vorschlag für den bestmöglichen Tagesablauf: Einen Abstecher in den Zoo am Hulsberg, wo die im Wasser lebende Fühlerschlange zu besuchen ist, oder wahlweise zur Schlangenfarm Schladen im Nordharz fahren. Zum Mittagessen gibt‘s Schlangengurken-Salat und abends wird „Snakes on a Plane“ geguckt. Im Bett müssen wir dann nur noch das Gefühl loswerden, dass uns etwas das Bein hochkriecht, bevor wir zu Ka‘s wunderbarem Song „Schlafe ein, träume süssssssssss…“ einduseln.
Verdrängt: Am Sonnabend ist noch ein Feiertag…
Und spätestens im Traum fällt uns ein, was wir irgendwie (warum nur?) verdrängt haben: Am Sonnabend ist gleichzeitig auch der „Tag der frittierten Maisplätzchen“ – und den zu feiern, wäre garantiert wesentlich appetitlicher gewesen.