Gebrauchtwagen-Angebote in Bremen: Diesel laufen gut. Foto: WR
Enthusiastisch gibt sich das Kfz-Gewerbe in Bremen, wenn es um die Zulassung von Diesel-Pkw geht: Von einem „Diesel-Boom an der Weser“ spricht der Kfz-Landesverband für Bremen und Niedersachsen.
Neue Diesel-Pkw seien im Juni „rasant auf der Überholspur“, ihr Verkauf stieg nach den Verbandsangaben um 20,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an. Die Spekulationen um eine neue Umweltplakette für Diesel scheinen den Verkauf für ganz neue Modelle zumindest nicht zu beeinträchtigen.
Experten rechnen allerdings schon länger damit, dass der Diesel seinen Höhepunkt als Antrieb überschritten habe. Japanische Autobauer wie Toyota hatten angekündigt, keine neuen Dieselmotoren mehr entwickeln zu wollen.
Das Sommerhoch konnte übertroffen werden
Davon ist in Bremen nichts zu spüren. In Zahlen wurden 1.589 neue Diesel-Pkw im Juni zugelassen, im Vorjahresmonat waren es 1.320 Diesel. Dazu kommen 1.339 Benzingetriebene Fahrzeuge (Vorjahr: 1.250) und 38 (Vorjahr: 39) Autos mit alternativen Antrieben, unter ihnen lediglich fünf Elektro-Pkw.
Damit ist auch das bisherige Hoch aus dem Mai diesen Jahres deutlich übertroffen worden, wie Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, betont. Die privaten Käufe seien in diesem Jahr deutlich gestiegen. In der Halbjahres-Bilanz liege der Pkw-Markt jetzt mit 5,7 Prozent und 13.686 Neuzulassungen über dem Vorjahr. Damals hatte es 12.952 Neuzulassungen gegeben.
Auch Gebraucht-Pkw sind oft Diesel
Übrigens werden Diesel-Pkw auch auf dem Gebrauchtmarkt gut gehandelt: Der Steigerung auf 1.558 (Vorjahr: 1.452) Besitzumschreibungen stehe laut Verbandsangaben ein Rückgang der Verkäufe von gebrauchten Benzinern in Höhe von 3,5 Prozent gegenüber. Dies seien 2.935 (Vorjahr: 3.041) Verkäufe. Insgesamt sei die Juni-Bilanz im Gebrauchtwagenmarkt mit 4.583 (Vorjahr: 4.588) auf Vorjahresniveau geblieben.
Hans Jörg Kossmann, Obermeister der Kfz-Innung Bremen, kommentierte die neuen KBA-Länderzahlen mit den Worten: „Der Markt ist auf einem guten Niveau stabil.“
Kaum Rußpartikelfilter nachgefragt
Bei den Gebrauchtfahrzeugen wenig angenommen werden in Bremen weiter die Rußpartikel-Filter: Gerade einmal 13 nachträgliche Einbauten von derartigen Filtern gab es im Juni und 44 im ersten Halbjahr 2016. Bremen bleibe damit im Länder-Ranking Schlusslicht, wie der Verband feststellt.
Die Branche habe ein höheres Interesse an der Nachrüstung erwartet, stellt Verbandspräsident Bley fest, denn die staatliche Förderung in Höhe von 260 Euro „macht die Nachrüstung auch finanziell attraktiv“. Der zum Programmstart im Februar 2015 mit 30 Millionen Euro gefüllte bundesweite Fördertopf habe aktuell noch ein Volumen von rund 19 Millionen Euro.
