Hellblau steht für Einzelhandel, Dunkelblau für Gastronomie – und das ist gut. Nicht so gut ist Gelb, denn das heißt Leerstand, mitten im Herzen Bremens. Zum Glück ist der Leerstand nicht so hoch in der Innenstadt. Am Wall gibt es gelbe Flächen und vereinzelt in der Nähe des Brills. Rund um den Markt ist alles schön blau.
Die Karte, die Dr. Jan-Peter Halves, Geschäftsführer der City-Initiative, auf dem Boden ausgebreitet hat, ist voll mit Farbflecken, denn es gibt auch noch Orange, das steht für Versicherungen und Banken, oder Grün, was kulturelle Einrichtungen zeigt. Die Karte bildet die Bremer Innenstadt nach Flächennutzungen ab, und sie ähnelt den bekannten Wegweisern durch ein Einkaufszentrum.
Nutzungsvielfalt der City mehr herausstreichen
„Wir haben 880 Flächen kartiert“, sagt Christiane Weiß von der City-Initiative. „431 Flächen davon sind Läden. 205 Gastronomieangebote gibt es. So eine Vielfalt findet man nicht noch einmal.“ Klar – wer vor einer so großen Karte steht, ist beeindruckt. Die City-Initiative meint, die Nutzungsvielfalt in der Bremer Innenstadt müsse noch stärker herausgestrichen werden. Auch solle den Kunden noch besser der Weg in die Schlachte bereitet werden.
Aber wie war das mit den gelben Flächen? „Wir haben 33 leer stehende Erdgeschoss-Läden“, sagt Weiß. Macht 3,75 Prozent, und das ist nach Ansicht der Initiative absolut im Rahmen. „Die Zahl ist nicht gestiegen“, stellt sie fest, schließlich macht die City-Initiative die Kartierung schon zum dritten Mal und kann dementsprechend Veränderungen vermelden.
Im Gegenteil, die Lage sei besser geworden, weil im Lloyd-Hof etwa jetzt fast alle Ladenflächen neu vermietet seien. Bleibt eine leider lange gelbe Kette am Wall. „Hier müssen alle zusammenarbeiten, die Kaufleute genauso wie die Stadt, damit wir den Wall wieder attraktiv machen“, sagt Halves mit Blick auf die Strecke zwischen Bischofsnadel und der Zentralbibliothek.
Im September eröffnet Manufactum am Domshof
Erfreulich ist es dagegen, dass im Gebäude der Bremer Bank am Domshof bald neu genutzt wird: Dort öffnet am 22. September Manufactum sein Warenhaus in Bremen. Es soll Möbel und Heimtextilien geben, Bürobedarf, Küchen- und Gartenausstattung, Bekleidung, und andere Dinge – ein hochwertiges Angebot, das die Bremer Innenstadt bereichern wird, wie sich alle einig sind.
Von der Karte erhofft sich die City-Initiative, dass sie bei Projektentwicklern und Maklern Interesse für die Bremer City weckt. „Man kann sofort erkennen, wo Standorte für günstige und exklusive Anbieter sind, wo potenzielle Partner gefunden werden können“, sagt Halves.
Die Karte liegt übrigens auf dem Boden einer Baustelle in einer ehemaligen Sparkassen-Filiale. Nicht ohne Grund: Dort wird demnächst ein neues Eiscafe eröffnen, das Innenarchitekt Thomas Döring vorstellt. „Cream Lovers“ soll die Sögestraße um ein neues gastronomisches Angebot bereichern. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, gibt sich Halves optimistisch.