Mit seinem 40 Jahre alten Ford Transit, ein ehemaliges Feuerwehrfahrzeug, liefert Holger Zapfe sein „Ahoi 69“ Bier in Bremen aus. Foto: pv
Bier

Bier aus Omas Glühweintopf erobert Norddeutschland

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Nach Anfängen in der heimischen Küche hat „Ahoi 69“ den Weg in Bremer Kneipen gefunden. Mit seinem norddeutschen Pils will Holger Zapfe von Bremen aus die Weltherrschaft des Flaschenbiermarktes an sich reißen.

Zum ersten Mal seit Jahren ist der Bierkonsum in der Hansestadt gestiegen. So ist der Verbrauch im ersten Halbjahr, laut statistischem Bundesamt, gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp fünf Prozent angestiegen und damit deutlich stärker als der Bundesdurchschnitt von 1,9 Prozent.

Dazu hat Holger Zapfe mit seinem „Ahoi 69“ Pils einen, wenn auch kleinen Teil beigetragen. Seit Mitte Mai 2015 ist das Bier auf dem Markt. Bis dahin war es ein langer Weg. „Bei Youtube bin ich zufällig auf ein Braututorium gestoßen“, erklärt Zapfe.

Omas Glühweintopf wurde zum Braukessel umfunktioniert

In dem Video wurde einfach und verständlich erklärt, wie man Bier mit wenig Equipment zu Hause selber brauen kann. „Von da an war ich von der Idee angefixt.“ Er besorgte sich den Glühweintopf von seiner Oma und funktionierte ihn zum Braukessel um. Dann wurde in der heimischen Küche ein 20 Liter Sud angesetzt.

„Um ganz ehrlich zu sein, habe ich seinerzeit nicht wirklich verstanden, welche Auswirkungen die einzelnen Temperaturrasten und Rohstoffzugaben auf das Endprodukt haben“, erzählt er lachend.

Mit jedem Braugang wurde das Verständnis klarer

Er hat einfach munter gerührt, gekocht und gehopft. Anfang 2014 war dann das erste Bier – ein helles Ale – fertig. „Es roch wie Bier, sah aus wie Bier, nur es schmeckte Scheiße.“ Aber nun war sein Ehrgeiz geweckt und weitere Brauversuche folgten.

In den nächsten Monaten wurden Fachbücher gewälzt, befreundete Brauer konsultiert und die erste Brauanlage mit elektrischem Rührwerk aufgebaut. Mit jedem Braugang wurde das Verständnis der Abläufe und der Gärprozesse klarer.

Ahoi ist in jeder Sprache verständlich

Er versuchte sich in hellen und braunen Ales, Weizenbieren und irgendwann auch untergärigen Bieren wie etwa Pilsner. Seine Handballmannschaft musste dabei als Tester herhalten. Als die Mannschaft endlich mit dem Brauergebnis zufrieden war, überredeten sie ihn, sein Bier doch zu vermarkten.

Für den gebürtigen Bremer war klar, dass sein Pils eine norddeutsche Identität haben sollte und so kam er auf Ahoi 69 – Ahoi ist in jeder Sprache verständlich und die 69 steht für das Geburtsjahr des Brauers. „Das Pin-Up-Girl auf der Flasche ist eine Hommage an meine Mutti“, so Zapfe.

Das Ziel ist die Weltherrschaft

Mittlerweile ist das Pils in vielen Kneipen und einigen ausgewählten Supermärkten in Bremen und Umzu erhältlich. „Solange ich Spaß an dem Projekt „Ahoi 69“ habe, verfolge ich mein Ziel konsequent weiter, die Weltherrschaft des Flaschenbiermarktes an mich zu reißen“, so Zapfe.

Um diesem Ziel näher zu kommen sucht er ständig neue Partner aus der Gastronomie und im Einzelhandel.

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