Bremen bekommt jetzt auch Busse, die elektrisch fahren: Der erste „Sileo S12“ ist am Dienstag in Betrieb genommen worden. Auf ihn sollen noch zwei weitere Busse folgen, die in den kommenden drei Jahren auf ihre Alltagstauglichkeit getestet werden, wie die Bremer Straßenbahn (BSAG) berichtet.
Der Bus, der aus dem niedersächsischen Salzgitter kommt, ist zwölf Meter lang und fährt komplett mit Strom aus Batterien. Die Zeit sei reif, mit neuen, Emissionsarmen Antriebstechniken die fossilen Brennstoffe abzulösen, findet Hajo Müller, Vorstand der BSAG. Er verweist stolz darauf, dass man in Bremen seit über 100 Jahren die Entwicklung der „Elektromobilität bei Schienenfahrzeugen“ mit gestaltet habe. Schon seit 1890 rollen elektrische Straßenbahnen durch die Stadt.
Eine Schicht soll der Bus ohne Ladung fahren
Bei diversen Tests von Elektrobussen habe man Erfahrungen gesammelt. Fünf Fahrzeuge seien so in den vergangenen drei Jahren erprobt worden, drei davon im Linieneinsatz.
„Mit dem Sileo S12 und seiner Reichweite von mindestens 250 Kilometern geht jedoch erstmals ein batteriebetriebenes Fahrzeug in Dienst, das seine Schicht auf der kompletten Teststrecke — auf den Linien 29 und 52 von der Neuen Vahr-Nord über Kattenturm bis nach Huchting — ohne Zwischenstopp absolvieren kann“, so das Verkehrsunternehmen. Dabei biete der Bus 32 Sitz- und 46 Stehplätze.
Elektrobus auf den Linien Am Dobben
Umweltsenator Joachim Lohse (Grüne) meint, nach einem erfolgreichen Probebetrieb sollten schnellstmöglich die Linien über die Straße Am Dobben durch Elektrobusse ersetzt werden. „Denn diese können uns ein weiteres Stück dabei voran bringen, die Werte für Stickstoffoxide, Feinstaub aber natürlich auch Kohlendioxid zu mindern.“
Lohse erinnert daran, dass ein Elektrobus nur wirklich sauber sei, wenn er mit Energie aus Windkraft arbeite, und nicht aus Kohlekraftwerken – und verbindet dies mit einem Seitenhieb auf die Bundesregierung, die das EEG-Gesetz anpassen will.
18 Meter Elektrobus soll ebenfalls kommen
Murat Bozankaya vom Hersteller Sileo kündigt an, man werde die Rückmeldungen von Fahrgästen nutzen, um den Bus weiter zu verbessern. „Wir setzen auf eine Nachtladung im Depot. Damit müssen die bewährten Arbeitsabläufe im täglichen Einsatz der Busse nicht verändert werden“, sagt Bozankaya.
Und er kündigt an: Neben dem 12-Meter-Fahrzeug werde man bald auch einen 18 Meter langen Elektrobus nach Bremen liefern.