Die Vertreter der SPD, CDU, der Grünen und der Piratenpartei hoffen für Sonnabend auf eine große Resonanz, wenn sie auf der ehemaligen „Hotelwiese“ an das Bürgerengagement gegen Rechts vor zehn Jahren erinnern möchten.Foto: Konczak Die Vertreter der SPD, CDU, der Grünen und der Piratenpartei hoffen für Sonnabend auf eine große Resonanz, wenn sie auf der ehemaligen „Hotelwiese“ an das Bürgerengagement gegen Rechts vor zehn Jahren erinnern möchten. Foto: Konczak
Bürgerengagement

Eine Bratwurst zur Erinnerung an das „Wir-Gefühl“

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Wer mag, kann am 3. September auf der „Hotelwiese“ eine „Bratwurst gegen Rechts“ und Musik genießen. Anlass für die Veranstaltung sind die Bürgeraktionen gegen den Verkauf des Hotels am Stadtpark vor zehn Jahren.

Im Sommer 2006 bekundete die Wilhelm-Tietjen-Stiftung Interesse am Kauf des leerstehenden „Hotel am Stadtpark“. Der rechtsextreme Anwalt Jürgen Rieger wollte es zu einem Schulungszentrum für Rechtsradikale umfunktionieren und hatte bereits mit dem damaligen Eigentümer Günter Mergel darüber verhandelt. Die Vertreter der Piratenpartei, SPD, CDU und der Grünen möchten nun am Sonnabend ab 13.30 Uhr gemeinsam an das Ereignis erinnern, das seinerzeit ein überwältigendes Wir-Gefühl gegen die rechte Gesinnung in Delmenhorst ausgelöst hat.

Wie die Stadt damals zusammengestanden hat, haben die demokratischen Volksvertreter zudem in einem Flyer dokumentiert, der an den Wahlkampfständen aller, an der Aktion beteiligter Parteien, am Samstag in der Innenstadt ausliegt.

„Delmenhorst hat eine antifaschistische Tradition“

Die Aktion auf der ehemaligen „Hotelwiese“ soll allerdings kein Teil des Wahlkampfes sein. Darüber sind sich alle Beteiligten einig. Es werde auf große Reden verzichtet und in lockeren Gesprächen daran erinnert, dass Rechtspopulisten in dieser Stadt keinen Platz haben. „Delmenhorst hat eine starke antifaschistische Tradition“, ist sich Andreas Neugebauer (Piratenpartei) sicher. Denn auch der problemlose Umgang mit den Flüchtlingen zeige, dass es hier eine Bevölkerung gäbe, die fremdenfeindliche Bewegungen nicht zulasse.

„Die Menschen denken immer, dass sie alleine nichts bewegen können“, sagt Katja Beyer (Piratenpartei). Vor zehn Jahren jedoch hätten sie gezeigt, was sie gemeinsam auf die Beine stellen können. „Alle hatten einen gemeinsamen Feind: Jürgen Rieger. Und das Ziel, ihn von hier zu vertreiben, ist gelungen“, betont Marlis Düßmann (Bündnis 90/Die Grünen).

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