Der Abi-Jahrgang 1966 kam gestern an alter Wirkungsstätte zusammen, Hartmut Meyer, Reinhard Flad, Hildegard Nölting, Norbert Suhren, Bernd Francksen, Hans-Dieter Niemeyer, Werner Göritz (hintere Reihe v.l.) und auf der gestifteten Bank Waltraud Heithus (Mitte), eingerahmt von den beiden ehemaligen Lehrern, Klaus Schikore (l.) und Dr. Günter Skorsky (r.) vor dem Gymnasium. Foto: Möller Der Abi-Jahrgang 1966 kam gestern an alter Wirkungsstätte zusammen, Hartmut Meyer, Reinhard Flad, Hildegard Buschmann, Norbert Suhren, Bernd Francksen, Hans-Dieter Niemeyer, Werner Göritz (hintere Reihe v.l.) und auf der gestifteten Bank Waltraud Chenery (Mitte), eingerahmt von den beiden ehemaligen Lehrern, Klaus Schikore (l.) und Dr. Günter Skorsky (r.) vor dem Gymnasium. Foto: Möller
Reifeprüfung 1966

Goldenes Abitur: Schule war ihr geistiges Zentrum

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Das Gymnasium Osterholz-Scharmbeck empfing die ersten „Goldenen Abiturienten“: Vor 50 Jahren absolvierten zehn Jungen und drei Mädchen ihre Reifeprüfung, anschließend wurde kräftig gefeiert, so hielt man es auch gestern.

„Die Waltraud hat doch gleichzeitig Geburtstag, die erinnert sich jedes Jahr am 20. September an unser Abitur“, schmunzelte Hartmut Müller. Gestern war es exakt 50 Jahre her, dass die allerersten Gymnasiasten des Landkreises in Osterholz-Scharmbeck ihre Reifeprüfung ablegten.

Acht Ehemalige freuten sich, beim Empfang durch Kreisrätin Heike Schumacher und den aktuellen Schulleiter, Stefan Stamp-Focke, auch zwei Lehrer von damals wieder zu treffen: Mathepauker Dr. Günter Skorsky und Geschichtslehrer Klaus Schikore gaben ihrer früheren Klasse gute Noten und bescheinigten allen, dass aus ihnen „etwas geworden“ sei. In ihrem siebten Jahrgang wurden sie 1960 zu einer Gymnasialklasse vereinigt. Zuerst betreuten nur zwei Lehrer die insgesamt 53 Schülerinnen und Schüler.

Goldene Abiturienten als Pioniere des Gymnasiums

Im ersten Gebäude des Gymnasiums, an der Bahnhofstraße 36, wird die räumliche Unterbringung als zeitweise katastrophal beschrieben, vor allem wegen der Enge und der Lärmstörung durch den Straßenverkehr. 15 Schüler wechelten 1964 in die Oberstufe, vier Neue kamen dazu. 1965 erfolgte der Umzug ins neue Gebäude an der Loger Straße. Bis zu Beginn der Klasse 13 schieden zehn Schüler aus. Aus einer Klassenbeurteilung von damals zitierte Stefan Stamp-Focke: „Für nahezu alle war die Schule mit ihren Forderungen und Anregungen das geistige Zentrum.“ Ihnen wurde aber auch nachgesagt, dass ihnen „geistig vorantreibende Köpfe“ gefehlt hätten. Die Beurteilung der Klasse 13 von 1966 entschuldigt dies mit der damaligen Aufbausituation und dem Umstand, dass schon einige an einer Gymnasialausbildung Interessierte zu weiterführenden Schulen nach Bremen abgewandert waren.

Weil sie Pioniere des Gymnasiums waren, hatten die ersten Schüler auch eine Menge Sonderaufgaben, dazu zählten die Gründung der Schülermitverwaltung, die Einrichtung der Bücherei und der Umzug ins neue Gebäude. Das sei bis heute immer auf dem modernsten Stand, betonte Kreisrätin Heike Schumacher als Vertreterin des Schulträgers und versprach den Goldenen Abiturienten beim anschließenden Rundgang durchs Gebäude kaum etwas wiederzuerkennen. Schumacher verglich die Zahl der Abiturienten von 1966 mit der heutigen, damals seien es 13 gewesen, 2015 waren es 544. Aber schon 1966 und davor hätten eine Menge Osterholzer Schülerinnen und Schüler schon die Reifeprüfung abgelegt, bis dahin aber in Bremen. Es sei gut gewesen, dass dann auch im ländlichen Raum die Bildungschancen gestiegen seien.

Die Goldenen Abiturienten gingen anschließend noch feiern, ins benachbarte „Akropolis“, oder, wie sie es früher nannten, ins „Hotel zur Wurth“.

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