Die Ägäis-Insel Santorin bezaubert mit ihren Farben und schroffer Natur.Fotos: Kaloglou Die Ägäis-Insel Santorin bezaubert mit ihren Farben und schroffer Natur.Foto: Kaloglou
Der Reiseexperte

Santorin: Blau und Weiß geben Ton an

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Blau in allen Nuancen und strahlendes Weiß, das durch die schwarzen Kraterhänge noch kräftiger zum Ausdruck kommt – das sind die Farben von Santorin. Wir haben uns auf dem schönen Vulkan-Eiland mal umgeschaut.

Ob auf der Titelseite von Reisekatalogen, Postkarten oder Werbeplakaten für Griechenland-Tourismus – weiße Kirchen mit blauen Kuppeln und kleine Kubushäuschen, die sich an Kraterwänden festkrallen, um nicht in die Ägäis zu fallen, sind Synonyme für Urlaub in Hellas. Die Aufnahmen stammen allesamt aus Santorin.

Die südlichste Insel der Kykladen, die ihre heutige Form einer gewaltigen Vulkaneruption verdankt, haben Kreuzfahrer und Sonnenanbeter längst für sich entdeckt. Architektur und Natur sorgen auf dem Eiland für einen Mix, der auf dieser Welt seinesgleichen sucht. Die Sonne setzt dem Ganzen dann noch das Krönchen auf.

Santorin bei Sonnenurtergang

„Strangers in the night“ – aus den Lautsprechern einer der vielen Bars mit Caldera-Blick ertönt die Saxophonversion von Frank Sinatras Welt­hit. Kurz vor Sonnenuntergang herrscht „rush-hour“ an den Hängen der Inselhauptstadt Thira (Fira). Hunderte von Augenpaaren schauen bei einem Sundowner auf die Ägäis und die vier gegenüberliegenden Inselchen.

Gleich geht die Sonne über dem im Meer versunkenen Vulkankrater unter. Doch bevor sie das tut, bedeckt sie noch die weißen Kubushäuschen und das tiefblaue Wasser mit einem sanften Goldschleier. Die Vorstellung ist kurz, doch der  Applaus des Publikums ist tosend.

Santorin und Sonnenuntergang –  ein „must do“, wie in jedem Reiseführer steht. Es muss allerdings nicht immer die Einkehr in eine der vielen Bars direkt am Abgrund sein, die sich die Traumaussicht teuer bezahlen lassen. Es geht auch viel günstiger, mit einer Tüte heißer Maronen in der Hand auf einer Bank an der Promenade sitzend.

Top-Aussicht und Insel-Spezialitäten

Apropos sitzen:  Wie in den meisten touristischen Hot spots genießt man auch in Thira in der ersten Reihe oft mehr die Top-Aussicht als die Qualität. Das gilt vor allem für das Essen. Wer die einheimischen Spezialitäten wie Tomatokeftedes (Tomatenpuffer), Favabohnen-Püree oder Moussaka-Auflauf aus weißen Insel-Auberginen und den Santorini-Wein kosten möchte, sollte daher lieber eine Taverne wählen, die weniger zentral liegt.

Die Kalorien lassen sich auf der Insel leicht abtrainieren – etwa mit „Island-Walking“. Lange muss man die „Trainingspfade“ eh nicht suchen. Thira und der Nachbarort Oia – ebenfalls berühmt für seine Sonnenuntergänge – sind ein Labyrinth aus engen, verschachtelten Gassen, zig Treppen sowie Auf- und Abstiegen.

Ebenfalls gut für die Figur ist der Serpentinenweg vom alten Hafen rauf zur Inselhauptstadt Thira – da sind über 200 Meter Höhenunterschied und 587 Stufen zu überwinden, ständig der prallen Sonne ausgesetzt, die auf dem schwarzen Vulkanstein noch schweißtreibender zu wirken scheint. Und man muss ständig auf der Hut sein, nicht mit einem der vielen Maultiere zu kollidieren, die schwer beladen mit Touristen schnell ihre Tour erledigen wollen.

Touristen haben die Wahl: Entweder die 587 Stufen den Kraterrand hinauflaufen oder sich ein Maultier mieten.

Touristen haben die Wahl: Entweder die 587 Stufen den Kraterrand hinauflaufen oder sich ein Maultier mieten.

Blau und Weiß und Strände in diversen Nuancen

Ohne Esel, Muli und Maultier – dafür aber ganz bequem per Bus – lässt sich ab Thira jeder wichtige Ort der Insel ansteuern. Wen es ans Meer zieht, der findet Strände in unterschiedlichsten Farbnuancen – von fast Schwarz in Perissa über Grau in Kamari bis hin zum Rot in der Nähe von Akrotiri (Red Beach). Im letztgenannten Badeort kommen auch kultur­interessierte Besucher bei den Ausgrabungen der kretisch-minoischen Siedlung auf ihre Kosten.

In Akrotiri befindet sich das „Pompeji“ Griechenlands.  So wie in der römischen Stadt wurden auch in Akrotiri einige der schönsten Zeugnisse der damaligen Kultur von der Vulkanasche konserviert.

Fakten:

Unterkunft: Aegean View Hotel (vier Sterne)  in Kamari, buchbar beispielsweise bei Neckermann Reisen. Flüge nach Santorin ab Hamburng mit Germania. Infos: Weitere Tipps über Santorin auf der Homepage der Griechischen Fremdenverkehrszentrale.

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