Nein, Tränen würde er nicht zeigen, hatte sich Willy Hollatz vorgenommen. Der 60-Jährige scheidet aus eigenem Wunsch vorzeitig als Verwaltungschef der Wümmegemeinde aus, sein Nachfolger als Bürgermeister wird nach einem Wählervotum, das parallel zur Kommunalwahl stattgefunden hat, Kristian W. Tangermann.
Donnerstag nutzten geladene Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Vereinswelt einen von der Gemeinde organisierten Empfang im Borgfelder Landhaus, Willy Hollatz zu verabschieden. Nicht in den Ruhestand, wie dieser betonte, er suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung, die ihn allerdings weniger auslasten solle, als die bisherige Arbeit im Rathaus. Zwölf Jahre wirkte er als Rathauschef, für Lilienthal als erster direkt gewählter Bürgermeister.
„Hollatz hat Lilienthal gut getan“
„Dieser Bürgermeister hat Lilienthal gut getan“, lobte Stephan Limberg, Ratsvorsitzender des Gemeinderates, den scheidenden Hauptverwaltungsbeamten. Im Saal hatten auch viele Weggefährten, darunter Bremens Finanzsenatorin Karoline Linnert, Theo Bührmann, Chef der Bührmann-Unternehmensgruppe, auch als Inhaber des Borgfelder Landhauses, der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel, Christian van der Velde vom den Straßenbahnbau begleitenden Planungsbüro, sowie eine Delegation aus Lilienthals niederländischer Partnergemeinde Stadskanaal, applaudiert.
Lilienthals Ehrenbürger Klaus-Dieter Uhden würdigte Hollatz in seiner Festrede als jemanden der für Vertrauen und Ehrlichkeit stehe, Werte, die woanders oft durch Diplomatie ersetzt seien. Über den Zeitpunkt des Amtsverzichts verwies Uhden darauf, dass Hollatz mit Freude und Stolz auf seine Arbeit zurückblicken könne, das Bürgermeisteramt sei ihm auf den Leib geschrieben gewesen. Der so beschriebene dankte für die Worte, er fühle sich gerade um zwei Zentimeter gewachsen.
Blumenstrauß für Petra Hollatz
Hollatz zählte selbst Höhepunkte seiner Amtszeit auf, besonders hob er den Bau von Ortsentlastungsstraße und Straßenbahn hervor. Der sportbegeisterte 60-Jährige kündigte an, dass er sich nun ein Rennrad geleistet habe und den Lilienthalern nun wohl noch häufiger unterwegs begegnen werde. Seiner Frau Petra dankte er ausdrücklich dafür, dass sie ihn über die vielen Jahre immer unterstützt habe, als er ihr einen Blumenstrauß überreichte, gab es doch noch eine Träne der Rührung.