Arbeiten mit dem Laubbläser macht Lärm, aber auch Spaß – zumindest ein paar Minuten lang.Foto: Schlie Arbeiten mit dem Laubbläser macht Lärm, aber auch Spaß – zumindest ein paar Minuten lang.Foto: Schlie
Kampf gegen Blätter

Die Laubprobleme werden einfach weggeblasen

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Der Bremer Umweltbetrieb und die Entsorgung Nord GmbH sind vereint im Kampf gegen lästiges Herbstlaub: Bremen muss jährlich rund 5.500 Tonnen Laub von Straßen und Wegen schaffen. Mit Laubbläsern geht das am effektivsten.

WWWwwwwwwww…! Nein, elegant fühle ich mich mit dem etwa sieben Kilo schweren Laubbläser auf dem Rücken nicht – den Rückstoß gilt es auszutarieren, den Gegenwind abzuschätzen und das Gedröhne geht mir auch schnell auf die Nerven. Dafür treibe ich aber wie ein Ghostbuster auf Monsterjagd kleine und große Blätterhaufen vor mir her, fege eine grüne Schneise in den rot-gelben Teppich. Und muss zugeben: Das macht Spaß. Und ist – zumindest bis zum nächsten Windstoß – sehr befriedigend.

Was wir Pressevertreter kurz ausprobieren durften, ist für die Mitarbeiter des Umweltbetriebes Bremen (UBB) und der Entsorgung Nord GmbH (ENO) „zwar ein alter Hut, aber auch immer wieder eine Herausforderung“, wie Jens Tittmann, Sprecher des Umweltsenators, feststellte.

Insgesamt 600 gefüllte Müllwagen Laub fallen an

Jährlich gilt es, die Blätter der rund 300.000 städtischen Bäume, plus einer ungezählten Menge von Nutzhölzern auf Privatgrund, zu entsorgen. Das sind mindestens 5.500 Tonnen Laub, oder 600 gefüllte Müllwagen – eine schier unlösbare Aufgabe, hätte man nur Rechen zur Hand. „Ich glaube, wir hatten in den 50ern mal so viele Angestellte, dass wir das bewältigen konnten“, sagt Heiner Baumgarten vom Umweltbetrieb.

Ab Anfang Oktober hat der Kampf gegen rutschige Blätter Hochsaison. Priorität haben dabei freie Verkehrswege. Für die Säuberung der 1.400 Bremer Straßenkilometer ist die ENO verantwortlich. Zwölf Teams mit zirka 60 Mitarbeitern pusten das Laub erst zusammen und kehren es dann mit Maschinen weg. Die Arbeit geht mit den Laubbläsern nicht nur schneller von der Hand, mit ihrer Hilfe kann auch der Dreck unter parkenden Autos hervorgeholt werden.

Privatleute sollten lieber zum Rechen greifen – appelliert der BUND

Der Umweltbetrieb sorgt auf Friedhöfen und in Parks für sichere Wege und intakte Grünflächen – mit 180 Laubpustern, „standartmäßig umweltfreundliche 4-Taktgeräte“, wie es heißt. Die hören sich zwar  recht laut an, zählen aber angeblich zu den „leistesten“ Geräten auf dem Markt.

Auch Privatleute müssen ihrer Räumpflicht nachkommen und Gehweg oder Straße freiräumen – das gilt genauso für Schnee wie auch für Laub. Der Nabu appelliert allerdings an alle Gartenbesitzer, lieber zu Besen oder Rechen als zum Bläser oder Sauger zu greifen. Denn durch diese verschwinden nicht nur kuschelige Plätzchen zum Überwintern, sondern auch viele Kleintiere, die wiederum Vögeln oder Igeln als Nahrung dienen können.

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