Bei den technischen Berufen hakt es laut IHK gegenwärtig besonders in Sachen abgeschlossener Ausbildungsverträge. Symbolbild: Schlie Bei den technischen Berufen hakt es laut IHK gegenwärtig besonders in Sachen abgeschlossener Ausbildungsverträge. Symbolbild: Schlie
Ausbildungssituation

Azubis: Mehr Stellen als Bewerber

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Bei der IHK Stade, der Kreishandwerkerschaft und der Arbeitsagentur ist man glücklich mit dem Ausbildungsjahr 2015/16. Doch obwohl es mehr Stellen als Bewerber gibt, waren im September nicht alle Suchenden vermittelt.

Von Henrik Bruns

Für den Landkreis Verden sind der örtlichen Agentur für Arbeit zwischen dem 1. Oktober 2015 und dem 30. September 2016, dem abgeschlossenem Geschäftsjahr, 1.105 Ausbildungsplätze gemeldet worden – 75 mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich hatten sich mit 997 ausbildungswilligen jungen Menschen 13 weniger bei der Agentur als im Vorjahreszeitraum registrieren lassen.

„Wir haben mittlerweile einen ‚Bewerbermarkt‘, also deutlich mehr Stellen als Bewerber“, erklärte Joachim Duensing, Leiter der Verdener Arbeitsagentur. Dennoch: Ende September hatten trotz des Stellenüberschusses 53 Bewerber noch keinen Ausbildungsplatz gefunden.

Übrige Bewerber in Ausbildung vermitteln

„Nicht immer passen die Berufswünsche zu den eigenen Fertigkeiten und zu den Angeboten der Arbeitgeber“, nannte Duensing einen wichtigen Grund dafür. Auch der „Pendelradius der Bewerber“ und Probleme mit der Entscheidung für einen Ausbildungsberuf seien weitere Gründe. Ziel sei es nun, auch diese übrig gebliebenen Bewerber möglichst in den kommenden Wochen, zumindest aber innerhalb eines Jahres zu vermitteln.

Aus Sicht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Stade, die für den gesamten Elbe-Weser-Raum bei 2.334 abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im laufenden Jahr ein Plus von 5,3 Prozent verbuchte, ist der Landkreis Verden eher ein Problemgebiet: Schon im dritten Jahr in Folge ist hier ein Verlust an Ausbildungsverträgen bei den IHK-Mitgliedsbetrieben eingetreten. Rund 440 neue Azubis wurden für 2016 im Landkreis gezählt – etwa 500 waren es noch 2011.

Nachwuchs in technischen Berufen gewünscht

Die Kreishandwerkerschaft Elbe-Weser wiederum verzeichnete für das am 30. September zu Ende gegangene Ausbildungsjahr mit 284 neuen Lehrverträgen im Landkreis Verden ein Plus von immerhin 5 Prozent.

„Ein Problem ist es, geeigneten Nachwuchs in den technischen Berufen zu finden“, berichtete IHK-Geschäftsführer Dr. Bodo Stange. Zudem würden die ausbildenden Betriebe nicht von den steigenden Abiturientenzahlen profitieren.

Strukturwandel bei bestimmten Berufen?

Beim Handwerk sieht Eginhard Engelke, Kreishandwerkerschaft-Hauptgeschäftsführer, wegen des mangelnden Interesses an Berufen wie Bäcker und Fleischer einen „Strukturwandel“ voraus.
Die Infrastruktur berufsbildener Schulen zu stärken sowie ihre Lehrgangsangebote auszubauen, mehr Abiturienten für eine Ausbildung zu begeistern und mehr junge Leute für Handwerksberufe zu gewinnen haben sich die IHK Stade und die Kreishandwerkerschaft daher auf die Fahnen geschrieben.

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