Christoph Bernstiel (v. l.) und Dr. Marwan Abou Taam bei dem Extremismus-Workshop in der Oberschule.
Extremismus

Wenn Schüler über „Zionisten“ schimpfen

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Die Konrad Adenauer Stiftung war mit ihrem Präventionsprogramm zu dem Thema Extremismus zu Gast an der Aumunder Oberschule Lerchenstraße. Dort gab es in jüngster Vergangenheit interkulturelle Probleme unter Schülern.

Zahlreiche Schüler mit unterschiedlichen Wurzeln besuchen die Oberschule an der Lerchenstraße. In jüngster Zeit kam es vermehrt zu Auseinandersetzungen untereinander. „Immer wieder hört man in den Schulfluren Schüler ‚Allahu akbar‘ rufen“, sagt die Oberstufenleiterin Heike Ohler. Außerdem kam es in Einzelfällen zu Beleidigungen, wie „Du bist ein Zionist“. Diese Beleidigung wurde aber von den Schüler gar nicht verstanden.

Aufklärungsarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung

Dann kam das Angebot der Konrad Adenauer Stiftung (KAS) für den Workshop „Extremistische Inhalte im Internet erkennen – Präventions- und Reaktionsmaßnahmen“. Es wurde sofort angenommen. Für Ohler passte es gut in den Unterricht. Die Schüler nehmen nämlich gerade das Thema Nationalsozialismus durch.
„Der Workshop wurde gezielt für Jugendliche entwickelt“, so Sarah Bunk von der KAS.

Es geht darum, die Jugendlichen über den Extremismus aufzuklären und für Propaganda zu sensibilisieren. Ganz gleich, ob er links-, rechts- oder islamistisch motiviert ist. Durch den Workshop führten Christoph Bernstiel, PR Berater und Wissenschaftler, und Dr. Marwan Abou Taam, wissenschaftlicher Mitarbeiter des LKA Reihnland-Pfalz. „Eine Stimme von Außen tut gut“, sagte Ohler.

Schüler müssen sich dem Thema Extremismus selbst annähern

„Ich halte keine Ansprache, sondern erarbeite gemeinsam mit den Schülern die Begriffe“, sagte Abou Taam. Hauptziel ist es, den Jugendlichen die Erarbeitung und damit das Verstehen der Themen selbst zu überlassen und nur für einen geordneten Ablauf zu sorgen. Die Schüler sollen in einem solchen Maße aufgeklärt werden, dass auch die unscheinbarsten Zugänge zum Extremismus erkannt werden. Denn durch das Internet kommen sie sehr leicht mit Propaganda in Berührung.

In einem Teil des Workshop geht es genauer um Filmanalysen. Es werden islamische Propaganda Videos vorgeführt und anschließend besprochen. Die Feinheiten der extremistischen Tendenzen sollen den Schülern bewusst werden. Weitere Informationen über alle Themenbereiche können unter www.kas.de eingesehen werden.

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