Ernie fasziniert das Rattern des Kontoauszug-Druckers. Foto: Schlie Ernie fasziniert das Rattern des Kontoauszug-Druckers. Foto: Schlie
Kurios

Ernie: Der Kater mit echten Hundequalitäten

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Eine Katze am Geldautomaten? In der Sparkassen-Filiale an der Arster Heerstraße kann das schon mal passieren. Regelmäßig ist dort Kater Ernie zu Besuch. Der geht nämlich tatsächlich gerne spazieren - fast wie ein Hund.

Ob beim Kaffeetrinken vor dem Bäcker, im Elektromarkt oder eben in der Sparkasse – Ernie sorgt regelmäßig für erstaunte Blicke. Denn der Maine-Coon-Kater ist regelmäßig mit Torsten und Dagmar Nürnberger unterwegs.

Manchmal im Bollerwagen, manchmal in der Tragetasche oder eben „zu Pfote“ – immer aber ohne Leine begleitet er seine Besitzer bei ihren Spaziergängen und Besorgungen im Stadtteil.

2012 wäre Ernie fast eingeschläfert worden

Dabei wäre Ernie 2012 fast eingeschläfert worden. Über eine Bekannte, die bei der Katzenhilfe arbeitet, sind Dagmar und Torsten Nürnberger zu ihrem Kater gekommen. „Die Vorbesitzerin hatte ihn vernachlässigt. Er war unterernährt, krank und hat nur im Keller gelebt.“

Der Tierarzt, den das Ehepaar zunächst mit Ernie aufsuchte, gab dem Tier keine Chance. Erst eine zweite Tierärztin päppelte Ernie mit Spritzen und Tabletten auf. „Einschläfern kann ja nicht die Lösung sein“, meint Dagmar Nürnberger.

Kater mit Spaziergänger-Qualitäten

Kater Ernie auf der Suche nach "Mäusen". Foto: Schlie

Kater Ernie auf der Suche nach „Mäusen“. Foto: Schlie

Schnell lebte sich Ernie in seinem neuen Zuhause in Arsten ein. Dass der Maine-Coon-Kater aber ein begeisterter Spaziergänger ist, bemerkten seine Besitzer erst Anfang dieses Jahres. „Mit seinen 7,8 Kilo wurde er mir in der Tragebox irgendwann zu schwer“, sagt Torsten Nürnberger.

Deshalb fuhr er Ernie zunächst im roten Bollerwagen spazieren – und begeisterte damit vor allen Dingen Kinder, die den Weg des ungewöhnlichen Paares kreuzten. Und auch als der Arster morgens beim Zeitunglesen ein paar Schritte vor dem Haus ging, gesellte sich Ernie dazu.

Vierbeiniger Liebling darf auch mit ins Bett

Nach und nach stellte der 44-Jährige fest, dass der Kater auch dann nicht abhaut, wenn er weiter von Zuhause weg ist. „Er sucht unsere Nähe“, sagt er. „Vielleicht ist er dankbar.“ Zuhause teilt Ernie, der übrigens nicht nach der Sesamstraße, sondern nach der Fernsehsendung „Stromberg“ benannt ist, seine Zuneigung peinlich genau zwischen seinen Besitzern auf.

Mit Torsten Nürnberger teilt er sich nachts im Bett sogar das Kopfkissen, beim Fernsehen schmust sich Ernie dafür ausschließlich an seine Frau.

Draußen ist der Vierbeiner immer wieder ein Hingucker an Orten, an denen man ihn nicht erwartet. „Das finde ich ja stark“, freut sich eine Sparkassen-Kundin, als sie den flauschigen Kater vor dem Geldautomaten trifft. Ernie lauscht gespannt dem Rattern des Kontoauszugs-Druckers, während sie von ihrem eigenen Kater erzählt, den sie früher einmal hatte.

Passanten reagieren überrascht

„Die Leute reagieren meistens überrascht“, sagt Torsten Nürnberger. Kein Wunder: Eine freilaufende Katze zum Beispiel im Fahrradladen dürfte eher die Ausnahme sein. Angst vor Hunden kennt der Stubentiger übrigens nicht. „Unsere Nachbarn sagen manchmal, er ist selbst fast eher ein Hund als eine Katze.“

Einmal allerdings hat sich Ernie dann doch einen ganz klassischen Katzen-Streich geleistet und ist aus dem Schlafzimmerfenster ausgebüxt und auf den Dächern spazierengegangen. Runter kam er allerdings nicht mehr. „Da haben wir dann die Feuerwehr gerufen“, sagt Nürnberger.

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