2016 war „ein erfolgreiches Jahr für den Arbeitsmarkt in unserer Region“, so fasst es Joachim Duensing, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Nienburg-Verden, zusammen. Agenturweit (die Arbeitsagentur umfasst die Landkreise Verden, Diepholz und Nienburg) ist im Dezember die Arbeitslosigkeit leicht angestiegen, was traditionell auf die witterungsabhängigen Branchen zurückzuführen ist.
Weniger Arbeitslose im Landkreis
Die Ausnahme: Der Landkreis Verden – dort ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um ein Prozent zurückgegangen, im Vergleich zum Dezember 2015 sogar um 1,7 Prozent. Generell lagen die Zahlen 2016 im Landkreis „durchgängig unter den Jahreswerten von 2015“, so Duensing gestern bei einem Pressegespräch in der Allerstadt.
Am Jahresende waren im Landkreis somit 3.543 Personen erwerbslos, davon 1.324 im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) und 2.219 Personen beim Jobcenter des Landkreises.
„Der Markt hat sich als stabil erwiesen“, sagt Duensing auch angesichts der Zahlen und der Zuzüge von Flüchtlingen im Landkreis.
Deutlich mehr offene Stellen als im Vorjahr
Die Gruppe der Ausländer, also nicht ausschließlich Flüchtlinge, macht 30,7 Prozent der Arbeitslosen aus. „Die Arbeitslosenstatistik bildet nur einen Teil der Flüchtlinge ab“, erklärt Duensing, denn die Mehrheit sei nicht arbeitslos gemeldet und Belege beispielsweise Integrationskurse.
Mit gut 1.500 gemeldeten offenen Stellen ist der Bestand deutlich besser (knapp 28 Prozent mehr) als im Vorjahr. Gesucht würden allerdings „in erster Linie Fachkräfte“, sagt Duensing, etwa im Bereich der Technik- oder Pflegeberufe. Die Anzahl der nachgefragten Fachkräfte sei im Bestand der Arbeitslosen aber nicht vorhanden. Duensing hofft hier auf Marktmechanismen, beispielsweise dass Betriebe andere Berufsgruppen aufnehmen und das Personal qualifizieren.
Arbeitsmarkt Schlüssel für gesellschaftliche Integration
Für 2017 erwartet der Geschäftsführer der Agentur Beschäftigungszuwächse: „Ich gehe davon aus, das auch in diesem Jahr die Stärke des regionalen Arbeitsmarktes anhalten wird“. Ein Ziel sei eine Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit. Mit mehr Flüchtlingen, die sich arbeitslos melden, sei auch zu rechnen. Deren berufliche Integration sei der Schlüssel für die gesellschaftliche Integration, würde jedoch einige Jahre in Anspruch nehmen.