Vor drei Jahren wart ihr in unserer Redaktion und habt einen Zehn-Euro-Schein in einen Zwanziger verwandelt. Wie wollt ihr mich am Telefon verzaubern?
Christian Ehrlich: (lacht) Ojeh… Unsere Zaubertricks sind am Telefon leider nicht möglich. Da gehen nur so Psycho-Experimente, bei denen man sich irgendwelche Zahlen denken muss. Die Magie, für die wir stehen, lebt vom Bild. Das mit dem Geld ist ja aber auch ein alter Trick. Den machen wir gar nicht mehr. In der neuen Show verwandeln wir Bons in Geld zurück.
Auch die Cent-Beträge?
Nee, wir runden immer auf. Aber darüber hat sich noch keiner beschwert.
Inzwischen seid ihr in der ganzen Welt unterwegs, habt Millionen Zuschauer, einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde und insgesamt 13 Awards – kann man sagen, dass eure Kindheitsträume in Erfüllung gegangen sind?
Ja. Auch wenn wir nie den Traum hatten, in einem Fußballstadion aufzutreten… Aber es stimmt schon: Wir hatten eigentlich immer den Wunsch, den Leuten eine größtmögliche Show zu zeigen und jetzt leben wir unseren Traum. Allein das mit dem Guinnessbuch, das werde ich meinen Enkeln noch erzählen.
Und jetzt? Gibt‘s neue Träume und Ziele?
Jetzt kommt nur noch Bremen (lacht). Nein. Grundsätzlich wissen wir es zu schätzen, dass wir unsere Ideen weiter umsetzen können und nun mit komplett neuer Show auf Tour gehen.
Zauberkollege Siegfried (von Siegfried und Roy) hat euch vorgeschlagen, nach Las Vegas zu kommen. Das habt ihr abgelehnt…
Der Wüste kann ich nichts abgewinnen.
Viel los ist in eurer Heimatstadt nördlich von Bielefeld auch nicht gerade.
Wir sind ja auch Landeier. Ich genieße das. Nach den intensiven Touren, die uns alles abverlangen ist es schön, kilometerweit ins Grüne gucken zu können und die Stille zu genießen. Daraus schöpfen wir Kraft. Als Gegenpol ist das genau das Richtige.
Erzähl ein bisschen über die neue Show.
Die ist tatsächlich noch eine Schippe größer als die letzte: Wir kommen mit elf, statt mit vier Trucks. Meine Lieblingsillusion ist die, in der ich erst ein ferngesteuertes Auto auf die Bühne fahre, das dann – bamm! – zu einem Monster-Truck wird. Das ist echt cool.
Und ihr teleportiert Zuschauer von einem Ort zum anderen?
Nicht einfach nur Zuschauer: Wir lassen in jeder Show sieben Schwiegermütter verschwinden. Und wer weiß, ob die wiederkommen… Die Idee kam übrigens von meinem verheirateten Bruder. Hmm…
Wenn man so weggezaubert wird, erhält man dann auch gewisse Einblicke in die Tricks?
Nein, alle werden auch weiterhin als unwissende Muggel ihr Dasein fristen. Das ist ja schließlich echte Teleportation. Kein Trick.
Ihr seid vor ein paar Jahren schonmal in Bremen aufgetreten. Habt ihr einen Bezug zur der Stadt?
Auf jeden Fall. Vor allem, weil Bremen bei unserer allerersten Tour dabei war, die wir uns noch selber finanzieren mussten. Mit den Städten der ersten Tour verbinden wir automatisch mehr, denn wir haben dem Publikum sehr viel zu verdanken.
Die Ehrlich Brothers treten am 11. Februar, 20 Uhr, in der ÖVB-Arena auf. Tickets gibt es bei eventim