„Das Gerücht besagt, dass die Verwaltung der Gärten zu aufwändig sei und mehr Kosten als Nutzen verursacht. Die Gärten kämen weg und statt Gärten kommt da eine Rasenfläche hin“, schreibt eine Pächterin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, an den Weser Report.
Andere Gerüchte besagen angeblich, dass dort, wo heute noch 25.000 Quadratmeter Gärten liegen, in einigen Jahren Wohnblöcke oder Garagen gebaut werden sollen. „Alles ist ein Verlust an der Wohnqualität für die Mieter und ein Verlust für und an der Natur“, meint die Pächterin, die schon seit gut 35 Jahren einen der Gärten bewirtschaftet, die seit dem Bau der Wohnungen in den 1940er-Jahren existieren und damals als Nutz- und Ziergärten angedacht waren.
Zwei Gärten wurden schon entkernt
Die Gerüchte werden genährt, weil jüngst zwei Gärten entkernt wurden und seitdem brach liegen. Bäume, Sträucher und Laube sind verschwunden. Einige Mieter befürchten, das sei der Anfang des Endes der Gärten Auf dem Beginenlande.
Davon will man bei der Eigentümerin Brebau nichts wissen. „Dass die Diskussion hochkocht, kann ich verstehen“, sagt Geschäftsführer Bernd Botzenhardt mit Blick auf die frisch entkernten Gärten.
„Viele schaffen es nicht mehr, sie zu bewirtschaften“, sagt er. Die Nachfrage von neuen Pächtern hielte sich in Grenzen. „Wir bemühen uns zwar nicht, aktiv Nachmieter zu finden, aber wir mussten auch noch niemanden ablehnen“, sagt Botzenhardt.
Brebau entfernt Parzellenhäuser und Zäune
Gärten, die frei werden, würden deshalb von der Brebau von allen baulichen Veränderungen befreit und stünden dann als Grünfläche der Allgemeinheit zur Verfügung.
Was aber ist dran an den Gerüchten, das Wohnbauunternehmen habe bereits Pläne für das Areal an den Wohnkomplexen? „Es ist nicht aktiv eine Bebauung geplant“, betont Botzenhardt. Das sei auch baurechtlich zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht möglich. Der geltende Bebauungsplan erlaube keine neuen Gebäude.
Brebau will Quartier langfristig entwickeln
Gleichwohl beschäftigt man sich bei der Brebau mit der langfristigen Entwicklung des gesamten Quartiers. Rund 470 Wohnungen gehörten Auf dem Beginenlande unter anderem dazu. „Die wollen wir in die Zukunft führen, ohne die Mieter heraus zu modernisieren“, sagt Botzenhardt.
In den nächsten Jahren soll deshalb ein Sanierungskonzept aufgestellt werden. Im Moment sammele das Wohnbauunternehmen noch Erfahrungen bei der Modernisierung eines Quartiers in Gröpelingen.
Keine konkreten Pläne für Gärten
Was ein neues Quartierskonzept für die Gärten Auf dem Beginenlande bedeutet, kann Botzenhardt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. „Ich kann nicht versprechen, dass wir keinen Grashalm anfassen“, sagt er.
Bisher gebe es aber noch keine konkreten Planungen. Sollte sich das ändern, wolle das Unternehmen zuallererst mit der Mieterversammlung sprechen. „Wir werden nichts tun, was gegen den Willen eines ganzen Wohngebietes läuft.“