Bootsbauer Friedrich Deimann hat ein Boot gebaut, das nur aus natürlichen Materialien besteht. Foto: Pressedienst Bremen Bootsbauer Friedrich Deimann hat ein Boot gebaut, das nur aus natürlichen Materialien besteht. Foto: Pressedienst Bremen
Nachhaltigkeit

Bremer Bootsbauer schwimmt auf der grünen Welle

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Eine Yacht, die quasi CO2-neutral ist? Der Bremer Bootsbauer Friedrich Deimann hat solch ein Boot gebaut und ist überzeugt davon, dass sein nachhaltiges Konzept Zukunft hat. Neustes Projekt: Ein Stand Up Paddle-Board.

Als Friedrich Deimann vor vier Jahren eine kleine Werft gründete, war sein Vorhaben anspruchsvoll: Nach eigener Aussage wollte der 31-Jährige mit seinem Start-up „Green Boats“ den Bootsbau revolutionieren. Deimann überlegte, wie er mit alternativen Materialien mehr Nachhaltigkeit in den Bootsbau bringen könnte. Herausgekommen ist eine 7,55 Meter lange Segelyacht, die zu 80 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen besteht.

Die recycelbare Yacht ist mit 64.000 Euro kein Schnäppchen, da sie noch nicht in Masse produziert wird. Holzboote aus zertifiziertem Holz seien allerdings ebenfalls nur im höherpreisigen Segment erhältlich und haben aus Deimanns Sicht erhebliche Nachteile: Sie bedürfen nicht nur intensiver Pflege, sondern sind auch sehr viel schwerer und dadurch weniger sportlich zu segeln.

Klassische Materialien haben nicht gefallen

Dabei kommt der Segelfan eigentlich vom Holzbootbau. Seit ihn sein Onkel in jungen Jahren das erste Mal mit zum Segeln nahm, wusste Deimann, dass er Bootsbauer werden möchte. Bereits mit 17 Jahren fertigte er sein erstes Kajak an. Er absolvierte eine Ausbildung als Bootsbauer, in der er das Handwerk des klassischen Holzbootbaus kennenlernte.

Nach seiner Ausbildung arbeitete er auf einer Werft in Bremen-Nord. Dort bekam der Jungunternehmer Einblick in den Kunststoffbootsbau. Friedrich Deimann war fasziniert von den Möglichkeiten im Leichtbau, doch etwas Entscheidendes störte ihn: „Mir haben die Materialien nicht gefallen.“ Der tägliche Umgang mit Glasfasern, Erdöl und Chemikalien brachte ihn zum Nachdenken.

Stand-Up-Paddel-Board ist neuestes Projekt

Nachdem er seine Meisterausbildung absolvierte, begann er, mit natürlichen Rohstoffen zu experimentieren. „Ich habe zu jedem Material aus dem Kunststoffbau ein Äquivalent gesucht“, berichtet er. So hat die „GreenBente24“ einen hohen Anteil an Flachs, Kork sowie Pflanzenöl. Neben den nachhaltigen Bestandsteilen hat die Segelyacht für Friedrich Deimann noch einen großen Vorteil: „Durch das geringere Gewicht kann sie die Kräfte auf See viel besser aufnehmen.“ Das mache das Segeln seiner Yacht deutlich sportlicher.

Den Prototypen seiner Segelyacht hat der 31-Jährige Wahlbremer bereits auf diversen Messen vorgestellt und für die „GreenBente24“ auch schon einen Käufer gefunden: eine Familie aus Halle an der Saale. „Es gibt einen großen Andrang in der Szene“ berichtet Deimann.

Auf der „boot“-Messe in Düsseldorf, die vom 21. bis zum 29. Januar stattfindet, will Friedrich Deimann sein neuestes Projekt vorstellen: ein Stand up Paddle-Board – aus 90 Prozent nachwachsenden Rohstoffen und ab 3.000 Euro erhältlich.

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