"Schnoor" heißt dieses Bild von Caspar Sessler. Die Archivbild-Ausschnitte stammen aus dem Jahr 1952. Foto: Sessler "Schnoor" heißt dieses Bild von Caspar Sessler. Die Archivbild-Ausschnitte stammen aus dem Jahr 1952. Fotos (auch Galerie): Caspar Sessler
Caspar Sessler

Fotokunst: Bremen im Wandel der Jahrzehnte

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Der Bremer Caspar Sessler hält Veränderungen in der Hansestadt auf seinen Fotos fest. Dafür vermischt er historische Archivbilder mit Aufnahmen der Gegenwart – nicht mit Fotoshop, sondern in feiner Handarbeit.

Am Herdentor fahren museumsreife Busse und Bullis neben einer modernen Straßenbahn, der Betrachter blickt auf alte Geschäfts-Fassaden in vertrauten Gebäuden. In einem trockengelegten Hafenbecken gleiten Schiffe übers Wasser. Am Domshof stehen Oldtimer, davor flanieren Menschen mit Hüten in Klamotten längst vergangener Epochen vor den Fassaden, wie sie heute aussehen.  

„Present Perfect“, so lautet der Titel von Caspar Sesslers Collagenserie. Der Künstler, der seit Jahren in der Hansestadt zuhause ist und sein Atelier im Viertel hat, schneidet sich Fragmente aus Archivfotos zurecht. Diese klebt er dann auf eine Glasplatte und stellt sie vor die gegenwärtige Szenerie – und fotografiert durch das Glas.

Veränderung und Fortschritt

So ergeben sich harte Übergänge zwischen der Gegenwart und längst Vergangenem in einem Bild. „Die Hauptmotive sind Veränderung und Fortschritt“, sagt Sessler über seine Fotos. „Im Alltag ist Veränderung oft nervig“, so der 34-Jährige. Beispielsweise wegen der vielen Baustellen – doch nur so komme der Fortschritt in die Welt. Was das über die Jahre mit Bremen macht, kommt auf Sesslers Werken teils eindrucksvoll zum Vorschein.

Der Fotograf versucht daher immer genau den Winkel für seine Aufnahmen zu finden, die dem Archivbild zugrunde liegen. Das führt zu erkennbaren Schnittstellen. „Man denkt teilweise, das kann man doch besser machen“, sagt Sessler selbst, auf weiche Photoshop-Übergänge verzichtet er aber bewusst.

Werke aus Bremen und Berlin, bald auch aus Achim

Die Idee für „Present Perfect“ entstand infolge einer Auftragsarbeit für die Raumgestaltung einer Anwaltskanzlei. Dabei ergänzt der Künstler seine Serie ständig. Neben 28 Motiven aus Bremen hat er jüngst acht Werke in Berlin angefertigt. Für eine Ausstellung im Umland nimmt Sessler derzeit das benachbarte Achim vor die Linse.

Dort findet auch seine nächste Ausstellung im Mai statt. Wer eine kleine Auswahl seiner Werke in Bremen sehen will, findet diese an den Wänden des Möbelgeschäfts Treibholz Auf den Häfen.
Mehr Infos über den Fotografen und Künstler gibt es online hier.

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