Vegesacker Geschichtenhaus nun offiziell Eröffnet. Bras-Geschäftsführer Uwe Mühlmeyer im Gespräch mit der Schauspielerin Ines Telschow im „Amtszimmer“ des Vegesacker Geschichtenhauses. Foto: Spier
Eröffnung

Vegesacker Geschichtenhaus ist offiziell eröffnet

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Das Spicarium ist seit eineinhalb Jahren Geschichte. Das neu eröffnete Vegesacker Geschichtenhaus wiederum soll diese Lücke jetzt füllen und Besucher mit auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert nehmen.

Schon kurz vor der Eröffnungsfeier konnten Passanten laute Stimmen aus dem ehemaligen Spicarium hören. Unter Anleitung von Helle Rothe, Theatertrainerin, wärmten sich alle Schaupieler des Vegesacker Geschichtenhauses ordentlich auf.

Je weiter das Ritual voranschritt, umso lauter wurden sie. Am Ende gab es noch einen wichtigen Ritus: Jeder sollte jedem ein „Toi, toi, toi“ über die Schulter spucken. Danach ging es dann für alle hinter die Kulissen. Gerade rechtzeitig. Die ersten Gäste trafen schon ein und wollten das Haus kennenlernen, in dem Schauspieler Besuchern künftig die Stadtteil-Geschichte des 19. Jahrhunderts näherbringen wollen.

Viele Gäste warteten gespannt auf den ersten Rundgang

Darunter auch Ortsamtleiter Heiko Dornstedt mit seiner Frau. Schnell füllte sich der Vorraum und die Erwartung bei den Eröffnungsgästen stieg. Ab und zu ging die Tür in Richtung Rundgang auf, dann aber schnell wieder zu. „Ich fühle mich gerade wie damals an Heiligabend“, gestand Dornstedt.

Als Sohn eines Segelmachers hat er schon einiges von der Geschichte Vegesacks mitbekommen. Doch das gehe nicht allen so, sagt Dornstedt. „Ich bin mir sicher, dass wir hier ein Juwel haben.“

Das Geschichtenhaus bietet eine Perspektive

Uwe Mühlmeyer, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Bras, war es wichtig, nochmal zu erwähnen, warum es überhaupt das Geschichtenhaus gibt. „Wir möchten mit solchen Projekten Langzeitarbeitslose unterstützen und fördern. Mit der Beschäftigung hier soll ihnen eine Perspektive geboten werden“, sagte Mühlmeyer.

Das Museum steht noch am Anfang

„Der Anfang ist nun mit der Eröffnung gemacht“, sagt Silvia Claus, Betriebsleiterin. Es ist noch kein ganzes Jahr vergangen, seitdem dem Geschichtenhaus offiziell der Schlüssel übergeben wurde. Deshalb gibt es auch schon eine Wunschliste für Ergänzungen, darunter zum einen ein repräsentativer Schreibtisch für das „Amtszimmer“ oder ein Büfett für die „Spelunke“.

„Auch für Anregungungen und Wünsche der Besucher sind wir jederzeit offen“, sagt Claus. Sie versteht die Vegesacker Einrichtung als kleinen Bruder des Geschichtenhauses im Schnoor. „Wir können von deren Erfahrung nur profitieren.“ Zum Vergleich: Beim Bremer Geschichtenhaus arbeiten 110 Menschen, in Vegesack bis jetzt 14.

Zusammen mit Rothe proben die Schauspieler mindestens zwölf Stunden im Monat. „Zurzeit sind es jedoch mehr Stunden. Manche Rollen müssen für die Neuankömmlinge auch noch entwickelt werden“, sagte Rothe. Für die, die jedoch in Zukunft hinzukommen, werde es leichter werden, sich einzuarbeiten.

Für Gruppen können Termine vereinbart werden

Das Geschichtenhaus (Alter Speicher 1) hat ab sofort freitags und samstags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Informationen zu Eintrittspreisen, Gruppenführungen (dienstags bis donnerstags) und Ausstellungen in der Galerie gibt es unter vegesacker-geschichtenhaus.de

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