Lars Wolf hat 2013 Kalabums erfunden, Markus Ballweg und Marco Nölker (v.l.) im vergangenen Jahr Basingwer. Produziert werden die Liköre in der Neustädter Kulturküche. Foto: Schlie Lars Wolf hat 2013 Kalabums erfunden, Markus Ballweg und Marco Nölker (v.l.) im vergangenen Jahr Basingwer. Produziert werden die Liköre in der Neustädter Kulturküche. Foto: Schlie
Hochprozentiges

Bremer mit Schnapsideen

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In Bremen wagen sich immer mehr Gründer an Hochprozentiges und verpassen klassischen Spirituosen einen neuen Anstrich. Basingwer, Kalabums und Nork sind drei Beispiele für Erfindungen aus der Hansestadt.

Basingwer, Kalabums oder Nork – drei Erfindungen aus Bremen, die alle eines gemeinsam haben: dem Spirituosenregal neues Leben einhauchen. Was sich bei den Gründern mittlerweile zum zweiten Standbein entwickelt hat, begann bei allen eher als „Spaßprojekt“. Als Johann Dallmeyer gemeinsam mit Schwester Ann-Katrin Dallmeyer und Kumpel Lars Mehlhop-Lange vor zwei Jahren die Idee für einen hochwertigen Korn hatte, produzierte das Trio zunächst 300 Flaschen.

„Den Korn aus der Schmuddelecke holen“

„Es war eher als Imagekampagne gedacht, mit der wir den Korn aus der Schmuddelecke holen wollten“, berichtet Johann. „Korn ist die älteste deutsche Spirituose, aber gilt als total uncool“, erklärt er. „Es gab keine Nachfrage, aber auch keine Konkurrenz.“

Und Nork kam bei den Leuten besser als erwartet an. Den Erfolg erklärt sich Johann einerseits durch das hochwertige Produkt und das junge Design, andererseits gebe es bei den Konsumenten eine Rückbesinnung auf Regionalität und Handarbeit.

Gebrannt wird der Korn übrigens in Scheeßel und das ist kein Zufall: Das Destillat wird zu gleichen Teilen mit Bremer und Hamburger Trinkwasser auf Trinkstärke gesetzt. Unter dem Motto „Hamburg und Bremen am Tresen vereint“ möchte Nork die Rivalität der beiden Städte mal kurz vergessen lassen und lieber gemeinsam das Glas heben.

Basilikum + Ingwer = Basingwer

Wer seine Spirituose hingegen direkt in Bremen fertigen will, hat es gar nicht so einfach, wie Marco Nölker und Markus Ballweg wissen. Gelangweilt von der geringen Auswahl kam den beiden Wahlbremern bei einem Festival die Idee für Basingwer – ein Basilikum-Ingwer-Likör. „Wie geil, wenn es den an der nächsten Bar geben würde“, dachten sich die beiden Freunde aus WG-Zeiten.

Die Rezeptur für ihren Likör stand schnell fest, doch wo produzieren? Fündig wurden die beiden Gründer schließlich in der Neustädter Kulturküche: Der Verein stellt kleinen Produzenten die Räumlichkeiten zum Selbstkostenpreis zur Verfügung. Mittlerweile haben Nölker und Ballweg dort mehr als 500 Flaschen Basingwer produziert. „Das Feedback ist super“, sagen beide.

Bio-Kalabums für ältere Damen

Seit 2013 stellt auch Lars Wolf seinen eigenen Ingwerlikör in der Neustadt her. Kalabums heißt sein Getränk und besteht zu 100 Prozent aus Bio-Zutaten. „Eine Alternative zum Wodka“, wie Wolf sagt. Auch der gelernte Mikro­biologe war lange auf der Suche nach geeigneten Produktionsräumen für seinen Likör. „So ein Ort für kleine Start-ups fehlt in Bremen total“, findet der Gründer.

Kalabums – was übrigens bremisch für Purzelbaum ist – sieht der Likörbrauer nach wie vor eher lokal verortet und das soll auch erstmal so bleiben. Sein Produkt sei für Bremer, die Freude an hochwertigen und regionalen Produkten hätten. „Einige meiner treuesten Fans sind ältere Damen“, verrät er. Zu kaufen gibt es Nork, Basingwer und Kalabums in Bremen unter anderem in der Nur Manufaktur im Citylab sowie bei Holtorf im Viertel.

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